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Drei Tage - drei Ziele - Reims

Ziel Nummer Drei wird noch am Samstag angesteuert: Reims. Weder die Champagnerkeller noch die Kathedrale interessieren uns. Endstation der kurzen Fahrt von Paris hierher ist der  'Salon Champenois du Véhicule de Collection', einer der größten Teilemärkte und Oldtimertreffen im Lande. Es ist schon früher Nachmittag als wir am Messegelände eintrudeln und der riesige Parkplatz ist bereits komplett mit Oldtimern überfüllt. Wir müssen uns mit einem Platz auf der Straße zufrieden geben, reims6_600_01

wo wir jedoch nicht in schlechter Gesellschaft sind, Luxusklasse pur in passender Champagnerfarbe.

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Der Weg zum Eingang führt über den Messeparkplatz, der allein schon die Anfahrt wert ist, Alte Franzosen ohne Ende.

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Das Messegelände ist komplett ausgebucht, wo sollen wir da nur anfangen?

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Bei strahlendem Sonnenschein sagen wir erst mal bei ein paar Freunden guten Tag die auf dem Freigelände Stände haben und durchstöbern dann den Flohmarkt.

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Die Stimmung ist gut, die Auswahl riesig, die Qualität durchwachsen, gute Teile muss man zwischen viel Schrott erst mal finden.

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Trotz des riesigen Angebots blieb unsere Suche nach einer Kupplung für La Verdette und einen Auspuff für den Tagora SX leider erfolglos.

Zahlreich sind die oft sehr humorvoll dekorierten Clubstände in den Hallen.

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Sowohl bei der Amicale 504

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als auch beim Club Vedette France und am Stand des Simca Clubs werden wir überaus freundlich empfangen und mit Tricks und Tips gefüttert.

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Diverse Teilehändler runden das Angebot ab. Angenehm: die Luxushändler mit ihren überteuerten Preziosen fehlen hier ganz, und auch das mancherorts ausufernde Angebot an immer gleichen Modellautos hält sich in Grenzen.

Drei Tage - drei Ziele - Poissy

Was verbindet Ford, Simca, Chrysler, Talbot, Peugeot und Citroën?
Die Autofabrik in Poissy bei Paris, Heimat all dieser Marken.
1938 von Ford gegründet übernimmt Simca 1954 die Anlage und baut diese bis 1958 zum damals modernsten Werk Europas aus. 1963 geht Simca in den Besitz von Chrysler und bleibt bis zum Rückzug aus dem europäischen Markt 1978 in Besitz der Amerikaner. Mit der Übernahme durch Peugeot wurden die dort produzierten Fahrzeuge unter der Marke Talbot angeboten. Heute werden hier Fahrzeuge der Marken Peugeot und Citroën hergestellt.
Vier unserer Alten Franzosen erblickten in Poissy das Licht der Welt: Theo, Paul, SX und La Verdette, Grund genug, dort einen Besuch abzustatten.

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Schon früh um 9:00 klingeln wir an der Tür der "Aventure Automobile à Poissy", dem von Peugeot gesponsorten Verein, der sich um die Geschichte des Werkes kümmert und vor Ort das Museum und die Restaurationswerkstatt betreibt.

Wir dürfen zunächst die Ausstellung auf eigene Faust erkunden, ehe uns ein ehemaliger Werksangehöriger fachkundig und mit viel Detailwissen durch die gut gefüllte Halle führt.

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Rennboliden finden sich hier Seite an Seite mit Alltagsware wie den Chrysler 180 oder Talbot Solara.

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Tagora SX links, Simca Chambord rechts und ein 505 Turbo Motor in der Mitte, hier fühlen wir uns wohl.

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Fahrzeuge werden bestaunt, Motorhauben geöffnet, die Geschichte der Marken erzählt und diskutiert und keine Frage zu Technik oder Historie bleibt unbeantwortet.

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Zu guter Letzt wird noch die Werkstatt besucht und beim abschließendem Benzingespräch vor unserem Tagora SX findet sich sogar noch ein Mitarbeiter ein, der an der Entwicklung des Tagora beteiligt war und so manche Geschichte zu erzählen weiß. Ein perfekter Besuch, das Team der Aventure verdient ein dickes Lob: Besser gehts nicht!

Problem-Löser

Unser vorletzter Teileträger-Beschaffungs-Versuch für die Anbauteile des Danielson-Motors zum Einbau in den DININ gipfelte ja bekanntlich in dem Problem, dass wir uns einen SXi anlachten, der als Schlachtopfer absolut untauglich war: „Leider“ einfach zu gut dafür.
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Mittlerweile haben wir ihm auch die kleinen Aussetzerchen ausgetrieben: Ursache war ein offenbar schon ab Werk unsauber verbauter Kabelschuh am Einspritzventil des 2. Zylinders. Ergebnis: Gesteigerter Fahrgenuß…

Ja nun, um solch folgenschwere „Fehler“ künftig zu vermeiden, baten wir als die Annonce eines passenden Turbos bei mobile.de auftauchte, unseren guten Freund Clemens, 505/504-Fachmann und hochdekorierter Tagora-Beifahrer darum, eine Vorab-Besichtigung vorzunehmen, zumal der Wagen nicht weit entfernt von ihm angeboten wurde. Rückmeldung: „Wagen Schrott, Motor gut.“ DAS klang so überzeugend, dass noch am gleichen Abend der Kauf per Telefon abgewickelt und ein Abholtermin vereinbart wurde. Am darauffolgenden Freitag also wie gehabt: Hänger dran und los geht’s. Destination: Haute Forêt-Palatinat, zu deutsch Oberpfälzer Wald oder -der Nähe zu Tschechien geschuldet- Horní Falcký les, na ja, auf jeden Fall ganz rechts ganz oben in Bayern, und trotzdem nur gerade einen Kaffeestop von München entfernt.
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Fast schon ein wenig irritierend ist die Tatsache, dass unsere „Ausflüge“ stets von lupenreinem Schönwetter begleitet sind. Das ließe fast den Umkehrschluss zu: Schönes Wetter = Beschaffungs-Ausflug („Wir haben doch keinen Platz!“).
Unser Erstaunen war groß, als wir am Marktplatz in Pleystein dieses schöne Symbol unvergänglicher Autobaukunst französischer Art vorfanden.
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Davon hatte Clemens uns nix erzählt: Der Verkäufer lebte in einem wahren 80er-Jahre-Museum, derzeit „vorübergehend geschlossen“, demnächst aber wieder als freie Werkstatt am Netz.
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Der in solchen Fällen obligatorische Teile-Lager-Check brachte keine weiteren Schätze wie etwa z.B. Tagora-Aussenspiegel ans Tageslicht. Ein Versuch, die Talbot-Fahne zu erstehen, scheiterte. Der Verkäufer ließ es sich dann aber nicht nehmen, den Turbo seines Vaters persönlich auf den Hänger zu fahren.
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Keine 5 Minuten später waren wir auf der Heimreise.
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Über den Zwangsstop in Regenstauf wg. einer heißlaufenden Hänger-Bremse decken wir den Mantel des Schweigens, peinlich genug, wenn man ohne Werkzeug auf Oldie-Jagd geht.
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Zurück in Straußdorf beschränkten sich unsere Turbo-Fahrambitionen auf das Abladen...
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...und die kleine Runde fürs Video:

Dies dürften die letzten Meter des gammeligen, übel besprüht/beklebten 505 auf eigener Achse gewesen sein, in Kürze wird er ausgeschlachtet und der Schrottpresse übergeben. Und da hilft auch der Versuch nicht, sich möglichst unauffällig in der Gesellschaft einiger unserer Oldies zu verstecken... weiß bleibt, silber geht. Problem gelöst!
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Spannend wird lediglich die Frage: WAS verbauen wir WO?
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moteur reconditionné - fin heureuse

Mein erster Gedanke beim Anblick dieses “nebulösen” Videos galt dem Film-Klassiker "Christine", wobei LaVerdette solche Rauchschwaden eigentlich gar nicht nötig hatte.
Die Auflösung: wir hatten vergessen, den Chokezug zu befestigen… egal! Meister Speuser, Peter und ich, wir waren nach 11 Stunden Samstagsarbeit endlich am Ziel. Immerhin hatten wir den Motor bereits vor 3 Wochen komplett eingebaut, als sich Sekunden vorm ersten Zünden herausstellte, dass das Kupplungspedal ins Leere fiel :-( .

Messungen an Druckplatte, Kupplungs- und Schwungscheibe ergaben lt. Werkstatthandbuch unplausible Abweichungen im Millimeterbereich. DAS bedeutete zunächst eine zeitraubende Vertagung der Arbeiten an LaVerdette, die wir wie ihr ja wisst eines Teils mit der Beschaffung eines 505 Turbos und anderen Teils mit der „Drei Tage- drei Ziele“- Tour überbrückten. Unser Fachmann aus der Provence stellte an Hand von Bildern und Masszahlen die Diagnose, Scheibe i.O., Druckplatte „vermutlich“ nicht. Einsenden und einstellen sollte 400€ kosten. Wir wollten dazu in Reims doch noch ein paar Fachleute befragen. Das Ergebnis: „Es gibt bei diesen Autos keine Norm. Muss man durch Probieren herausbekommen.“ Auskunft des größten Vedette-Club Frankreichs, und die sollten es ja wissen. Um also weitere Zeit und rd. 400 € zu sparen haben wir dann durch erneutes Messen und der Zuhilfenahme von zeitgenössischer Fimo/Knetmasse und einer modernen Schieblehre

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der Jahrzehnte alten Ingenieurs-Kunst aus den 30er Jahren Rechnung getragen: Vierteldrehung links hier, messen, Vierteldrehung links dort, messen, Achteldrehung rechts dahinten, messen, und so weiter und so ford, äh fort ;-) … Das Ergebnis sollte uns später Recht geben.
Da die Vedette einen riesigen Motorraum hat, können drei Leute bequem darin herumbasteln ohne sich zu behindern,
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wobei Meister Speuser und Peter zugegebenermaßen die echten Schrauber sind, ich falle da oft unter die Kategorie 2 :-) (alles andere würde auch zu teuer...)
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Letztes Hindernis war dann „nur noch“ die Zündung, die wollte partout nicht mitarbeiten, erst der wiederholte Blick ins Werkstatthandbuch brachte die Erkenntnis, dass „die damals ja doch wussten, was sie taten“ ;-).
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Eine lächerliche 180°-Drehung im Verteiler führte zum gewünschten Ergebnis!
Und dem verdienten, lang ersehnten Feierabend-Bier.
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Ab soford, äh sofort heißts also für die nächsten 3.000km „Einfahren nach Vorschrift“.

Drei Tage - drei Ziele - Antwerpen

Wer erinnert sich noch an den allerersten Beitrag in diesem Blog? Richtig, im Juni 2011 berichteten wir unter dem Titel Die 24h von Belgien über eine Fahrt nach Belgien. Das ist nun bald vier Jahre her, höchste Zeit dort mal wieder nach dem Rechten zu sehen.

Donnerstag Mittag geht es los, der Tagora SX ist reims1_300prädestiniert für Langstrecken und bringt uns schnell und zuverlässig noch vor Einbruch der Dunkelheit ins Köngreich. reims2_400_01

Wir werden mit einem schönen Sonnenuntergang begrüßt und mit Spannung warten wir darauf, dass die Autobahnbeleuchtung uns den weiteren Weg erleichtert.

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Schon fast am Ziel, ist es endlich soweit. Die Lampenwechser waren fleissig: Licht an in Rosa, wie schön!





Neu für uns sind die in regelmäßigem Abstand eingerichteten reims4_300Parkbuchten, laut Beschilderung dienen diese der Überprüfung ob der Motor noch vorhanden ist. Ein sehr interessanter Beitrag zur Verkehrssicherheit auf den königlichen Autobahnen, ich mag mir gar nicht ausmalen was alles bei plötzlichem Motorverlust passieren kann. Da wir uns ziemlich sicher waren, das sich unser V6 allzeit am richtigen Platz befand, haben wir auf die Nutzung dieser praktischen Einrichtungen verzichtet. Hoffentlich bekommen wir jetzt keinen Strafzettel.

Beim letzten mal fiel das Land bei der Kulinarikprüfung voll durch, daher schreiten wir diesmal noch am selben Abend zur Tat und überprüfen die Qualität der Nationalspeise: Fritten.reims5_600

Diesmal werden wir nicht enttäuscht, Pommes und Burger sind echt lecker, aber muss das Ketchup bei 15,90€ für den Teller wirklich mit 0,70€ extra auf die Rechnung?

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Eine kleine Fehlplanung beschert uns noch einen Vormittag in Antwerpen mitsamt einer seltsamen Gerümpelversteigerung. reims8_533reims7_400

Wir sind froh den Programmpunkt "Fritten" schon am Vorabend abgehakt zu haben und verbringen die Zeit mit mehreren Tassen Kaffee und dem Einkauf erlesener Pralinen ehe es zum eigentlichen Ziel geht.


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Um 14:00 öffnen die Messehallen zu einer Ausstellung die für jeden Geschmack etwas bietet, nur einen Teilemarkt gibt es nicht. Das Konzept ähnelt den Messen in Stuttgart oder Essen, jedoch eine Nummer kleiner. Der Eintritt ist mit 16€ angemessen zumal es genügend kostenlose Parkplätze gibt.

In den Hallen erwartet uns eine bunte Mischung aus aller Welt.

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Besonders nett, die vielen liebevoll gestalteten Clubstände.

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Den Stand des belgischen Peugeot Clubs ziert ein makelloses "Colombo" Cabrio und wir verweilen etwas zu einem netten Schwatz bei Kaffee und Keksen.

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Ein gut bestückter Fahrzeugmarkt rundet das Angebot ab.

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Fazit: Eine nette kleine Messe mit hohem Clubanteil und ohne Dominanz der "nationalen" Marken wie bei den Messen in Deutschland und Frankreich. Wer keine weite Anfahrt hat oder eh in der Gegend unterwegs ist, sollte auf jeden Fall dort vorbei schauen.