Jackpot!
Und wo muss ich jetzt drücken damit die Münzen unterm Armaturenbrett rausklimpern?
Und wo muss ich jetzt drücken damit die Münzen unterm Armaturenbrett rausklimpern?
Zugegeben, wir sind aktuell ein wenig SX-lastig bei den alten Franzosen. Das ändert sich in Kürze wieder, muss doch Paul langsam mal seinen Rallye-Trim erhalten. Solange aber das Wetter ein Freiluft-Schrauben erlaubt und Charlotte und Céline eh frisch getüvt und fahrbereit sind, ist die Aussicht auf "Leistung satt" einfach zu verlockend. Das Feintuning der empfindlichen Weber´s stachelt Peters Ehrgeiz an: Und so finde ich heute den SX mal wieder teilzerlegt vor. Damit fällt die Kaffeepause erwartungsgemäß kurz aus: Schmutzige Hände sind angesagt und...angezeigt!
Heute stand die Kontrolle der Zündkerzen-Abstände an: 5 von 6 Kerzen hatten einen etwas zu großen Abstand. Und da die Ventile im rechten Deckel hörbar lauter waren als links, wurden auch gleich noch alle Ventilspiele geprüft, auch hier gabs ein paar minimale Abweichungen. So langsam kommen wir dem erwünschten Ergebnis Schritt für Schritt näher.
Dass beim Zerlegen und Wiederzusammenbauen am Ende immer ein paar Schräubchen und Unterlegscheiben sowie etliche undefinierbare Kleinstteile übrig bleiben, kennt man ja. Nun, solange nix klappert oder abfällt, wars dann wohl auch nicht so wichtig. Wenn aber wie heute nach Ab- und Aufbau von Luftfilter, den Vergasertrichtern und den Ventildeckeln tatsächlich eine DICHTUNG (!) übrig ist, hilft alles Schönreden nix: Erneuter Rückbau bis zur passenden Stelle.
Übeltäter gefunden, natürlich der Trichter mit der am schlechtest zugänglichen Schraube...
Kurioserweise wurden im SX links ein Blech- und rechts ein Alu-Ventildeckel verbaut. Wir vermuten bei Produktionseinstellung 1983 einen eklatanten Überschuß an RECHTEN V6-Blech-Deckeln, denn die Blechdeckel finden sich ja auch in den V6-Motoren der 504CC´s und des 604. Dort allerdings beidseitig!
Zusammenbau, Zündung einstellen und Probefahrt zum Brauereibiergarten in Aying -mit ziemlich schmutzigen Händen- und zurück. Der SX läuft schon wieder einen Tick besser, runder, speziell "unten rum". Auf dem Feldweg wird noch mal der Zündzeitpunkt leicht verstellt und ab gehts auf die A8: Und da ist es wieder, dieses diabolische Grinsen, wenn die versammelte Mittelklasse-Neuwagen-Generation meint, sie würde kurz mal einen Oldie vernaschen... um dann später ihre Niederlage schwer gefrustet, demonstrativ wegschauend nicht akzeptieren zu wollen. Hi, hi! Feierabend-Kaffee. Ende für heute!
Später macht die Heimfahrt mit Céline im gemächlichen Cruiser-Tempo den Tag rund.
Und dann erreichen mich doch am Abend noch die Bilder eines blitzblank gewaschenen und polierten SX! Respekt, Peter! Auto waschen vor Rasen mähen, das nenn ich Prioritäten setzen!
Der SX kam dieses Wochenede endlich zurück auf die Strasse. Das die oberen Dichtungen nicht passen interessiert wohl niemanden... immerhin lies sich das Problem diesmal mit einer Schere lösen.
Zur Feier des Tages gab es noch neue Unterdruckschläuche, eine neue Verteilerkappe samt Finger und frische Zündkabel. Nachdem alles wieder zusammengebaut wurde ist von den prächtigen Vergasern kaum noch was zu sehen.
Auch die aufpolierten Trichter verschwinden leider unter dem Talbot Logo.
Gut das Michael kürzlich einen alten Büchsenöffner gefunden hat und für Durchblick sorgte.
Das Ergebnis rechtfertigt den Aufwand. Sofortstart statt ewigem orgeln mit dem Anlasser bei kaltem Motor. Ab 2000 Umdrehungen gehts prächtig ab und ab 3100 legt er richtig los. Da kommt Freude auf, nur nicht beim Motorradfahrer der es trotz aller Mühe nicht schaffte mich auf 40km Landstrasse von seinem Hinterrad loszubekommen. Ganz zufrieden sind wir aber nicht, im Leerlauf und unter 2000 Umdrehungen läufts nicht so recht rund und der Anzug ist recht ruppig. Das müssen wir ihm noch austreiben... Fortsetzung folgt!
Nach 2 Stunden geduldigem Schräubchen drehen an den beiden Weber Vergasern vom SX bin ich zufrieden.
Mehr Synchron geht nicht!
Nein. man soll nicht fluchen, zumindest nicht in der Öffentlichkeit und im Internet schon gar nicht, man kann ja nie wissen wer alles mithört. Aber wir sind in Bayern und da ist mit dem Segen von Gott und der Partei so manches erlaubt, auch wenn der Papst jetzt aus Brasilien kommt. Also nochmal:
Himmiherrgottsakramentzefixhallelujahmileckstamarschscheissglumpverreckts
So schlimm ist dieser Fluch ja gar nicht, gehört hierzulande eher zum Alltagswortschatz und Mark Twain hätte sicher seine Freude an einem Wort diese Länge gehabt, womit es ja schon fast sowas wie höhere Literatur ist. Ich schweife ab? Ok zurück zum Thema dieses Blogs: Alte Franzosen.
Nachdem einer der beiden SX Vergaser über Nacht seine Wellnesskur erhalten hatte, wurde es Zeit das Teil wieder zusammen zu bauen.
Es ist angerichtet, das Gehäuse kommt frisch aus der Dusche und tropft noch etwas, macht nichts, bei 30° im Schatten schon früh um 11:00 wird das flix trocknen. Zuerst wird der Deckel zusammengesetzt. Neue Schwimmernadelventile waren ja im Überholsatz für die Weber 40IDA den ich zu Ferraripreisen besorgt hatte dabei, nur passen die leider nicht.
Gut das ich das schon beim Auseinandernehmen bemerkt hatte und passende Ventile bestellt hatte, was gar nicht so einfach war. Mein Lieferant ( Der Weber `Papst´ in Deutschland) konnte nur mittels eines Fotos davon überzeugt werden das es diesen Typ Vergaser mit solchen Ventilen gibt "Einen 3 Fach Vergaser mit solchen Nadelventilen haben wir noch nie gesehen". Na gut, er hat ja auch noch nie einen Tagora SX gesehen. Das die Fußdichtungen auch anders sind verwunderte Ihn dann nicht mehr. War das der Grund für den Fluch? Nein, sicher nicht, sowas reicht bestenfalls für ein achselzuckendes "Jo mei".
Dem Überholsatz lagen neue Benzinfilter aus Perlon bei. Die originalen aus Messing sind noch tadellos und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das diese eher geeignet sind nochmal 30 Jahre Dienst zu tun als die neuen. Zurück in die Tüte damit. Dem Zusammenbau des Deckels stand nun nichts mehr im Wege.
Nun zum eigentlichen Vergaser der mittlerweile getrocknet ist. Düsen ausblasen und einsetzen, jede da wo sie war, Gott sei die Erfindung der Jogurtglases gedankt. Die Beschleunigerpumpe wird mit neuen Membranen versehen, endlich passt mal was aus dem Überholsatz.
Fertig, das Oberteil kann drauf, neue Dichtungen für den Deckel waren ja im Überholsatz.
Hmmm... irgendwie ist die kürzer, mehrere Öffnungen werden verdeckt und am oberen Rand der Schwimmerkammern ist die Pappe viel zu schmal. Da hilft auch keine Nagelschere, passt nicht. Wundern tuts nicht, eine Dichtung "Made in England" für italienische Vergaser in einem französischem Auto, das kann ja nichts werden. Die Suche nach eine passenden Dichtung dürfte aussichtslos sein, die alte ist noch gut und muss nochmal 30 Jahre ran.
Ist das der Grund für den Fluch, nein das reicht bestenfalls für ein kurzes "Zefix".
Übrigens bewahrheitet sich hier die Geschichte das Weber von der Talbot Vergaserbestellung völlig überrascht wurde. 1980 waren diese Vergaser schon seit langem nicht mehr im Lieferprogramm und die Gußformen waren nicht mehr brauchbar. Weber musste für die Lieferung neue Formen bauen was letzlich auch der Grund war das der SX erst Mitte 1981 lieferbar war.
Zum Schluß sind noch die Nadeln und Düsen mit neuen Gummis (nein, doch die alten, ihr wisst schon warum) und die Stutzen für die Unterdruckanschlüse einzusetzen. Endspurt: einer, der zweite, dann Nummer drei, seltsam, der dreht auf einmal so leicht? Nach Fest kommt ab!
Das zweite Bild mit dem abgebrochenem Linksausdreher im Stutzen erspare ich euch... jetzt war es Zeit zu fluchen!
P.S.
Der Stutzen dient nur zum Anschluss der Unterdruckuhren beim synchronisieren, man kann auch die unteren Anschlüsse dafür nehmen. Ist zwar ärgerlich aber letztlich kein Problem.
P.P.S.
Fall jemand einen fast vollständigen Reparatursatz für 2 Weber 40 IDA braucht, ich hätte einen günstig abzugeben!