Marge die weitgereiste 504 Limousine verliert seit geraumer Zeit etwas Wasser. Leichte Inkontinenz ist ja bei älteren Damen nichts ungewöhnliches, problematisch wird es nur wenn die Flüssigkeit in zunehmender Menge und noch dazu nach innen Richtung Ölkreislauf verschwindet.
Das im Kühler fehlende Wasser findet sich unterm Ventildeckel wieder. Schön mit Motoröl aufgeschlagen sieht es aus wie Mayonnaise und ist wie diese eine Emulsion aus Wasser und Öl, ob es auch genauso schmeckt habe ich nicht probiert.
Selbst am Ölmeßstab findet sich das Zeug und sorgt für an dieser Stelle ungewöhnlichen Rost.
Ursache? Entweder leckt die Zylinderkopfdichtung oder eine Fußdichtung erfüllt nicht mehr ihren Zweck.
Nun gut, erster Versuch das Problem zu lösen: Die Zylinderkopfschrauben eine nach der anderen gelöst und 20 Grad weiter als vorgeschrieben angezogen. Ob das hilft? Keine Ahnung, ich werde berichten.
Theo unser erster Tagora hat ja bekanntlich letztes Jahr einen original Ordinateur de bord erhalten. Der Tagora SX hat einen solchen serienmäßig, nur leider verweigerte das edle Stück bisher eine sinnvolle Anzeige, da der Benzinmengenmesser nicht funktionierte. Erste Hoffnung kam auf nachdem wir aus einem anderen SX ein solches Teil retten konnten. Dummerweise erwies sich dieses als genauso unwillig zu Berichten in welchen Unmengen gerade teueres Superbenzin unwiederbringlich in Richtung Vergaser rauscht. Ein anschließender Rettungsversuch, frei nach dem Motto "is ja eh schon kaputt" führte auch nicht weiter.
Alles ist vergossen und nicht reparabel.
Nächster Ansatz: bei ebay wurde ein Universaldurchflußmesser made in China bestellt, wird sich schon irgendwie reinfummeln lassen. Wie es halt immer so ist, taucht natürlich ein paar Tage später eine Originalteil auf.
Zwar in einer Ford Schachtel und mit einem anderen Stecker, ansonsten jedoch genau das gleiche Modell. Flugs den Lötkolben rausgeholt und den Stecker vom Altteil drangelötet, als Ablage dient es doch noch einem guten Zweck.
Der Einbau ist schnell erledigt
und schon sind wir wieder im Bilde wieviel Sprit im Moment für den nötigen Vorschub sorgt.
Ein Wunder das wir es bis nach Ungarn und in die Schweiz ohne diese wertvollen Informationen geschafft haben.
Nur der Anlauf ist etwas länger. Der SX bringt uns immer wieder neue Erkenntnisse! Die Kühler-Warnleuchte macht hin und wieder Kapriolen. Über 170 km/h geht sie an, darunter geht sie gleich wieder aus...Die Ursache müssen wir noch erforschen.
...das liessen wir uns natürlich nicht entgehen. Für unseren SX war das die erste echte Bewährungsprobe, Stadtfahrten hin oder her, Berge müssens sein! Und wo geht das besser als in der Schweiz! Wir erinnern uns an die en route 2012!: Leere Straßen allenthalben, dynamische Kurvenlage, ein stetes auf und ab! Die Vorfreude des SX war so groß, dass wir sein Temperament unterwegs ein wenig zügeln mussten:
Leerlaufdrehzahl runter in einen moderaten Bereich. Zur diesjährigen Einstimmung hatten wir uns Greyerz oder La Gruyere ausgesucht. Der Besuch eines Schokoladen-Museums sowie das obligatorische Raclette war Pflicht.
Hmm, beim Anblick dieser "Oscar-verdächtigen Skulptur" erscheint uns die ausufernde Phantasie des HR Giger durchaus nachvollziehbar... Aber: Nein, wir hatten keine Alpträume nach Besuch seines Museums-Cafés
Genug der Kultur, es geht ums Autofahren. Ja, und fast wie bei einem Familientreffen: Die üblichen Verdächtigen erschienen pünktlich auf dem Matterhorn... (Beweist mir das Gegenteil bei DEM Nebel!)
Okay, okay, es war also wieder der Col du Chasseral, auch das Ziel war wie im Vorjahr die "gute Stube" von Madame Julliard in Cézery-Forens. Neu dagegen war die Strecke und der Zwischenstopp im La Gittaz, einem Berggasthof bei Sainte-Croix, wo die Sandwiches fast größer sind als neulich in Wien die Schnitzel beim Figlmüller...
Während der Pause war ausreichend Zeit für Benzingespräche, bevor es dann auf ging zum zweiten Teil. Und der hatte es diesmal wirklich in sich, eine echte berauf-Beschleunigungs-Orgie für den SX! In Ermangelung standesgemäßer Anfeuerung durch fachkundiges Publikum holten wir uns die unterstützende Anerkennung einiger Zaungäste der kuscheligen Art.
Am Ziel erwartetete uns wieder ein schönes Nachtmahl im "Le Relais des Moines", womit wir unser letztjähriges Versprechen ("Wir kommen wieder") schneller als gedacht erfüllt haben . Die Nachtetappe bergab auf feuchten Straßen erwies sich dann als gemütlicher Ausklang von enroute, da Jürg & Roger angekündigt hatten, sich im kommenden Jahr eine "Auszeit" gönnen zu wollen. "En route 2013!" war doch wieder eine gelungene Veranstaltung nach dem Motto "Runter kommen sie alle"
Und eine beulenfreie Heimfahrt gehört natürlich auch dazu. Unser letzter Stop an diesem Wochenende war dann bei Ewald zu Kaffee & Kuchen. Der SX macht rundum Freude und hat sich nun auch für größere Aufgaben selbst geadelt. Ach ja: Jürg & Roger, ich hörte gerüchteweise, dass die sog. Auszeit als Vorbereitung für eine Fortsetzung genutzt werden soll. Möglich, dass die dann statt "en route 2015!" durchaus "er rif 2015!" heißen könnte...?
Eigentlich sollte ja schon nach zwei Tagora's Schluß sein. Weil wir nicht nein sagen konnten, wurden es jedoch mittlerweile drei Fahrzeuge. Jetzt konnten wir wieder nicht ablehnen und seit heute ist die Sammlung um einen weiteren Talbot Tagora erweitert. Talbot war, wie ja schon bekannt, damals führend wenn es um Elektrik und Elektronik ging. Weniger bekannt ist, das es auch eine Version des Tagora mit E-Antrieb gab: das Modell GLE! Ab Werk gab es sogar eine Rallyversion, und genau so ein extrem seltenes Fahrzeug konnten wir nun im Neuwagenzustand ergattern!
Der Antrieb erfolgt klassisch auf die Hinterräder, der platzsparende Elektomotor ersetzt das Differential.
Als Energiespender kommen günstige und einfach zu ersetzende Bleizellen zum Einsatz die es an jeder Tankstelle für ein paar Euro gibt.
Kein langes Aufladen, Reichweitenproblem gibt es nicht; bestechende Technik die begeistert! Die Kontrolleinheit des Armaturenbrettes wurden konsequent ergänzt, schon beim öffen der Fahrertür wird der Batteriezustand zweifelsfrei signalisiert.
Als besonderer Clou ist das Fahrzeug mit einem Vollglasdach ausgestattet, eine Option die ja schon für den SX im damaligen Prospekt angepriesen wurde, jedoch dort nicht verwirklicht wurde.
Erste Probefahrten zeigen erstaunliche Fahrleistungen sowohl bei der Beschleunigung. als auch in der Endgeschwindigkeit!