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200 PS

Erinnert Ihr euch, als wir den Tagora SX abgeholt haben, war die erste Aktion ein Blick unter den Ventildeckel auf der Suche nach ein paar extra Pferden unter der Motorhaube. Die Geschichte mit dem 200 PS SX hat uns seitdem nicht mehr losgelassen. Nun ist ein Dokument aufgetaucht aus dem hervorgeht das tatsächlich für 1984 ein 2,8 Liter SX mit 200 PS geplant war.

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300 Stück sollten gebaut werden mit Automatik und Tempomat, auf den Bordcomputer musste aber verzichtet werden. Leider ist es ja nicht mehr zu einem Modelljahr 1984 gekommen. Vielen Dank an Michel Rétal für das seltene Dokument aus dem Peugeot Archiv.

--- Nachtrag 21.1. --

Für 200 PS hat es doch nicht ganz gereicht. Wie Michel mitteilt hatte der 2,8L Motor ca. 185 PS. Woher er das weiß? Er war bei Simca beschäftigt und an der Tagora Entwicklung beteiligt.

Mayonnaise - jetzt reichts

Der Versuch vom letzten Oktober bei Marge den laufenden Wasserverlust in Richtung Motor zu bremsen war leider ohne Erfolg. Statt gutem Motoröl diente zuletzt nur noch eine zunehmend wässrige Mischung der Motorschmierung. Das kann nicht lange gut gehen, eine Lösung muss her. Alle befragten Spezialisten waren sich einig: Es sind wohl eher die Fußdichtungen für den stetigen Verlust an Flüssigkeit verantwortlich und nicht die Zylinderkopfdichtung. Leider meinten auch alle, oh je, das ist eine größere Aktion, bis auf unseren guten Meister Speuser aus Straußdorf. O-Ton: "Jo, so schlimm ist das nicht, Ölwanne runter und dann ist das schnell gemacht". So spricht der alte Meister der die Operation wohl schon 1000x gemacht hat. Tatsächlich waren die Dichtungen im nu getauscht und bei der Gelegenheit wurden Marge's Herz auch gleich neue Lagerschalen spendiert. Meister Speuser war so schnell, das die Ölwanne schon wieder drauf war als ich vorbeischaute um Fotos zu machen. Nur gut das ich die neuen Zylinderkopfschrauben in der Tasche hatte, sonst hätte ich Marge wohl mit laufendem Motor auf dem Hof angefunden. So blieb Gelegenheit ein paar Bilder zu machen.

Schon fast alles wieder beisamen, der Motor sieht nach 36 Jahren noch prima aus.

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Auch die andere Seite zeigt noch keinerlei Ermüdungserscheinungen.

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Die alte Zylinderkopfdichtung ist ohne Anzeichen von Undichtigkeit, offensichtlich lag hier nicht das Problem.

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504 par Avion - Peugeot in Nigeria

Ehe diese Seiten vollkommen zum Tagora Blog werden, werde ich mal was zum Peugeot 504 schreiben.

Peugeot produzierte den 504 nicht nur im Stammwerk Sochaux sondern ab 1974 auch in einem Werk in Kaduna in Nigeria. Das Fabrik liegt im Norden des Landes und produzierte zu ihren besten Zeiten in den 80er Jahren 100.000 Fahrzeuge pro Jahr mit Teilen die aus Frankreich angeliefert wurden. Insgesamt wurden in Kaduna 426.000 504 gebaut, 12% der Gesamtproduktion!

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Der letzte weltweit gebaute 504 lief 2005 in Kaduna vom Band, zu der Zeit wurden dort bereits 406 produziert, auf der selben Fertigungsstrasse:

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Es gab damals keine vernünftige Verkehrsanbindung zum Hafen nach Lagos der noch dazu chronisch überlastet war. Die Strassenverbindung war stellenweise nur eine üble Piste, ich bin die Strecke in den 80er und 90ern selbst öfters gefahren, Loch an Loch. Dazu kamen die unmöglichen Zustände im Hafen Lagos. Der Mercedes Vertreter in Nigeria klagte mir damals sein Leid: Bei jeder Ersatzteillieferung wurde die Hälfte der Teile im Hafen geklaut, Neuwagen kamen ohne Motoren vom Schiff etc. Es fand sich zwar dann fast alles ein paar Tage später auf dem riesigen Apapa Markt an, wo die Teile wieder zurück gekauft wurden, jedoch mit enormen Mühen und zu hohen Kosten.

Peugeot umging das Problem per Luftbrücke. Die Peugeot eigene Spedition GEFCO, den Namen kennt man von den Eisenbahn Wagons auf alten Bildern aus Sochaux, betrieb zu diesem Zweck zwei Boeing 747 Frachtmaschinen in zusammenarbeit mit UTA (Union Transport Aerien, damals Air France Konkurenz, sehr aktiv in Afrika).

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Auf der Strecke Lyon Kano wurden insgesamt 2136 Flüge durchgeführt und 120000 Tonnen 504 Einzelteile transportiert.

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Die beiden Maschinen hatten die Kennungen F-GBOX und F-GPAN. Zeitweise kam auch eine DC-8 der Nigeria Airways zum Einsatz.

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Übergabe einer fabrikneuen 747 bei Boeing in Seattle, publikumswirksame mit einem 604 in Szene gesetzt.

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Zum Einsatz kamen die Flugzeuge auch beim Transport der 504er für die Rally Bandama. Die Fahrzeuge wurden per Flugzeug gebracht, man war sich aber wohl nicht sicher ob die Piste für eine beladene 747 lang genug ist. Hier F-GPAN bei Testanflügen in Abidjan.
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Hier noch ein paar Bilder von der 504 Produktion in Nigeria aus dem Jahr 2001.

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LeJog - Heimreise Teil 3

Home at last! Nach 6.350 km seit Abfahrt am 04.12. sind wir am 13.12. um 21:00 Uhr gesund und munter zurück.
Der Tag begann früh im Nebel mit einer Begegnung, die einem Freitag, dem 13. durchaus gerecht würde: Auf Tuchfühlung rauscht die Fähre wie der "fliegende Holländer" an den Tankern auf Reede in Rotterdam vorbei.
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Guter Navigator...ob der wohl im Dezember 2014 Zeit hätte ;-) ?
Diese Suppe begleitet uns bis fast zur deutschen Grenze. Auf halbem Weg dorthin wollen wir kurz einen Peugeot 604 ansehen, der Händler lässt uns fast 30 Minuten warten.
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Ergebnis: 604 Schrott, 504 Cabrio mit Hardtop zu teuer.
Schade, knapp 1 Stunde Zeit verschenkt.
Nennt es spätes Frühstück oder frühes Mittag, der erste Halt in der Heimat gilt der Essensaufnahme. Wir finden das Diner "Route 61" beim SHELL Autohof Mönchengladbach Güdderath an der A61. Was wir sehen, gefällt uns ausserordentlich!
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Am frühen Abend dann der letzte Stop irgendwo im Hohenloher Land, die Avenger MK II-Kotflügel aus Cowling abliefern. Wir werden erwartet, unerwartet dagegen die Offerte, den Rallye-Sunbeam irgendwann mal bewegen zu dürfen!! Sobald die Weber-Vergaser rund laufen...
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Die Sitzprobe ernüchtert: Wenn das Hinterteil akute Klaustrophobie signalisiert, wird schnell klar, das ist nix für weite Strecken, zumindest für king size-Menschen. Aber ein 1-Tages-Event wäre zu überlegen... Wir brechen auf nach München, Ankunft 21:00 Uhr.

Für ein LeJog-Fazit wollen wir unsere Eindrücke ein paar Tage sacken lassen.

LeJog - Heimreise Teil 2

Die Schlauchnummer hat unseren Zeitplan zerstört, wir schaffen es leider nicht mehr, in Durham (home of the prince bishops) im Schatten des mächtigen Castles ein B&B zu finden. Wieder viele hilfsbereite Engländer, leider ohne Erfolg. Das Days Inn Durham draußen an der A1 ist günstig und -sagen wirs höflich- zweckmäßig, die Verpflegung schottisch: McDonald´s :-(
Frühstück gibts dann am nächsten Morgen zünftig at...
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Hinterm Wagen dröhnt der Kompressor, vorm Wagen wird dir der A... abgefahren, aber die Lady ist nett, bereitet alles frisch zu und fotografiert unseren Paul von allen Seiten für ihren Mann, der auf 80er-Jahre-Autos steht und sie "sicher dafür beneiden wird, einen Talbot Tagora in England live gesehen zu haben".
Unser Weg führt uns nach West Yorkshire, genauer nach Cowling, noch genauer zu EX-PRESSED STEEL PANELS LTD., spezialisiert auf Nachbauten von FORD-Blechteilen.
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Hier haben wir die zwei letzten(?) Hillman Avenger MK II NOS-Kotflügel gefunden. Sie passen exakt auf Pauls Rückbank und werden morgen abend einen Schrauber im Schwäbischen sehr glücklich machen. Die Aufkleber lauten auf TALBOT, war halt alles ein Verein...Robert und Geoff, der freundliche Chef des Hauses, schwärmen beim Anblick von Paul, erzählen von Tagora bei der Polizei, die ausschliesslich für die Highway-Patrouille eingesetzt waren (WER darüber mehr weiß: BITTE MELDEN!). Bob hat damals solche Tagora gekauft und geschlachtet. Wir können ihm nicht wirklich böse sein, bei DEM Chef...
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Zweiter Halt auf unserer Rückreise ist der Vorgarten von Dean Hunter in Brotherton, der vor "Stilleben" wie diesem hier nur so strotzt.
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Dean, ein netter Kerl, hat leider nicht viel Zeit, lässt uns aber in seine Hallen, wo wir die vielen Schätze begutachten können, die er "irgendwann noch restaurieren will". Eine schöne RHD-Mischung aus dem Hause Peugeot.deans_halle1_600
Später im Hafen von Hull sind wir zeitig an Bord der Fähre nach Rotterdam, was man von einem anderen LeJog-Team, mit dem wir uns hier verabredet hatten, leider nicht sagen kann. Sie kommen spät, leider zu spät. Hilflos müssen wir vom Aussichtsdeck aus großer Höhe mit ansehen, wie die beiden ein ums andere Mal an der RICHTIGEN, leider auch sehr schlecht ausgeschilderten Rampen-Zufahrt vorbeifahren. Schade, die beiden sind echt nett.
Wir prüfen noch die Biertemperatur der Irish bar an Bord, dann ist Feierabend.