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Gestatten, Willi!

Getreu unserer Gewohnheit, die Tagora nach ihrem Vorbesitzer (in diesem Falle Wilhelm) zu benennen, haben wir also jetzt einen Willi in der Garage :-).
Eine erste Inspektion per Fotos:
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Natürlich gibt es auch ein paar unschöne Dinge wie ein kleiner, schlecht reparierter Streif-Schaden hinten rechts,

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etwas Oberflächenrost vorne rechts, eine allbekannte Stelle beim Tagora

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und wie uns schon vor der Besichtigung angekündigt: beide Federbeine vorn sind Schrott.

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Ironie des Schicksals: wir haben gerade ZWEI Federbeine nach Lillehammer geliefert...
Aber halb so schlimm: Noch am Freitag haben wir adäquaten Ersatz gefunden.
Alles in allem ein überschaubarer Aufwand.

7 Wochen ohne...

„7 Wochen ohne“ steht bekanntlich für die Fastenzeit, die Abstinenz, die Enthaltsamkeit. Wir haben es versucht, ehrlich! Sogar ein wenig mehr als 7 Wochen haben wir jeder Verlockung widerstanden, haben alles ignoriert, was nur im Entferntesten mit Tagora zu tun hatte... Und dann das! Eine Vorstellung im Forum von Alex aus Niederbayern, also gleich ums Eck: 82er GLS, Automatik, 107tkm, seit ‚83 in einer Hand, dazu zwei Fotos und die freundliche Aufforderung „einfach kommen und abholen“. Haben wir gemacht...
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Und sie gehen einfach nicht kaputt

Vor einiger Zeit behauptete ein schlauer Journalist in einem Zeitungsbericht, die Zeit der alten Peugeot in Afrika sei mittlerweile vorbei. Dass das so nicht ganz stimmen kann, hatten wir schon 2016 in Marokko und 2017 in Argentinien festgestellt.

Dieses Jahr ging es seit langem mal wieder mit der Familie im Urlaub nach Benin. Leider aus Zeitgründen nicht im eigenen 504 und vor Ort waren wir mit einem von Freunden geliehenen Landcruiser unterwegs, man kann nicht alles haben.

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Zurück zum Thema, wir sind hier ja im Blog der "Alten Franzosen" und von diesen gibt es knapp über dem Äquator noch reichlich. 404, 504 und 505 sind omnipräsent.

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In der Stadt dominieren zwar mittlerweile neuere Autos, eine alter Peugeot ist dennoch immer in Sicht.

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Manche sind sehr gepflegt und wurden gründlich überholt.

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Auf dem Land ist der Löwe nach wie vor der unbestrittene König der Landstrasse. Auf dem Weg von Zagnanando nach Ketou haben wir gezählt, was uns so alles entgegen kommt: 80% sind alte Peugeot.

Nochmal zum mitschreiben: 8 von 10 Autos sind nach wie vor heckgetriebene Peugeot. Noch einer, und noch einer und noch einer, ohne Ende. Bei dem Anblick bekommt man vor Glück feuchte Augen.

Wie kann das sein? Ganz simpel, die Autos gehen einfach nicht kaputt und wenn wirklich mal etwas defekt ist, dann ist die nächste Werkstatt nicht weit die es für kleines Geld richtet.

Blech wird geschweisst, Technik- und Verschleissteile kommen für kleines Geld aus China. Auf dem Markt gibt es vom Bremsbelag für 3€ bis zum XN1 Zylinderkopf für 300€ alles was man braucht. Neue komplizierte Autos voller Elektronik, nein Danke!

Ganz pfiffig, diese Werkstatt in Ketou an der Grene zu Nigeria. Hier werden nicht nur 04er repariert, sondern auch Limousinen zu Pick-up's umgebaut

und das gar nicht mal schlecht, gute Arbeit!

Autowäsche muss auch hier sein.

Wie hoch ist die Dachlast beim 505?

Genug der Worte, und noch einer, und noch einer...

Fin de l´episode Tagora...Kehraus

4.381 Kilometer für ein paar alte Blechteile! Wer macht denn sowas? Zum Verkauf der zwei SX an Hans Otto gehörte die Vereinbarung, alle unsere restlichen Tagora-Teile, die wir Pfingsten nicht in den Autos mitnehmen konnten, ohne dass Peter´s Frau und meine Tochter aus Platzmangel gemeutert hätten, noch im hohen Norden abzuliefern. Ich hatte eh das Bedürfnis, im August eine kleine Freundes- und Verwandten-Runde zwischen Nord- und Ostsee zu drehen; was also lag näher, als das mit der Tagora-Teile-Tour nach Lillehammer zu verbinden. Menge, Größe und Gewicht der Teile allerdings verlangten nach einem Anhänger. Dabei ergaben sich zwei Optionen: Leihen oder kaufen. Leihen hieße, in jedem Fall das Ding wieder mit zurückzubringen…leer, durch halb Europa im Schneckentempo :-(. Kaufen hieße, den Hänger dann oben in Norwegen über Hans Otto zum Verkauf anbieten. Als sich die Gelegenheit zum Kauf eines sehr guten gebrauchten bot, haben wir gleich zugeschlagen.
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TÜV und zur Sicherheit 2 neue Reifen dazu, die Kiste vollgeladen, Garage und Halle besenrein zurückgelassen und ab gings Richtung Hirtshals an die Nordspitze Dänemarks.
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Die Fähre nach Larvik braucht 3,5 Stunden und schon steht man im Land der Elche & Blockhäuser, oder wie böse Zungen lästern: Land der Schlöffel-Jacken & Wohnmobile…
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Kaum ein paar Stunden später begrüße ich 1850 km von daheim entfernt oberhalb Lillehammer in den Bergen Paul und den silbernen SX, in Gesellschaft von einem zugelassenen TD.
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Und es wird noch besser: Auf seinen Firmengelände hat Hans Otto reichlich Platz; und hier hat er auch sein Herz für den Tagora nach Jahren der Abstinenz wiederentdeckt.
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Die schwarze SX-Leiche hatte er vor vielen Jahren in Bestzustand an einen Sammler gegeben, allerdings landete der SX später dann beim Eis-Cross-Rennen, wurde dort abgespeckt bis zum geht nicht mehr, selbst die Türen wurden ausgeräumt und die Scheiben ersetzt durch angespaxte Plexi-Platten L. Also hat er ihn zurückgekauft, um ihn wieder aufzubauen, ebenso wie die beiden anderen GLS, die ihm auch noch ein gutes Stück Arbeit abverlangen werden.
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Das Sahnehäubchen für alle Tagora-Enthusiasten aber ist der wohl weltweit einzige noch existierende… Polizei-Tagora!
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Den äußerlich neutralen GLS hat er vom Polizeiposten hoch oben in Kirkenes gekauft und der wird in absehbarer Zeit seine Blaulichter hinterm Kühlergrill aufblitzen lassen.
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Es gibt noch eine Reihe von anderen Fahrzeugen, die alle auf ihre Restaurierung warten, das ist lt. Hans Otto etwas für die kälteren Monate. Wir sind gespannt und werden sicher von Zeit zu Zeit mal berichten können.

Den Anhänger übrigens brauchte ich nicht mal mehr entladen: Hans Otto hat ihn direkt gekauft :-). Zudem luden er und Frau Ellen mich zum Übernachten ein; dort oben in den Bergen wars still wie ich es schon lange nicht mehr erlebt habe, einfach herrlich!
Auch die Rückreise über Oslo, Göteborg, Malmö, Kopenhagen hatte natürlich noch ein paar Auto-Highlights parat: Am „hill run“ für Hot Rods in Udevalla wollte ich nicht stoppen, aber in Kopenhagen erwischte ich mit Wittrup´s ein lupenreines 50er-Jahre-Motel, mit Sallie´s das älteste Diner Dänemarks
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und als I-Tüpfelchen für V8-Liebhaber das US-car-Treffen „viking run“ in Roskilde, für den ich meine Abreise gleich um ein paar Stunden verschoben habe.
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In Travemünde dann liess sich noch kurz für einen Tag die Queen Elizabeth sehen,
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aber danach gings wieder zurück in den tiefen heißen Süden.

Ja, 4.381 km sind für viele sicher sehr weit, für uns sind sie das Salz in der Auto-Suppe.

Und gestern erfuhr ich, einer meiner Neffen plant seine Hochzeit 2019 in…Ulan Bator!
Peter, ich glaube, wir brauchen ein Auto!!!

Grüße aus der Schweiz

Es ist Sommerzeit und die eine oder andere Postkarte steckt im Briefkasten. Besonders erfreulich sind Grüße von alten Freunden von denen man länger nichts gehört hat. So trudelte die Tage eine Nachricht von Theo ein, unserem ersten Tagora den wir vor einem Jahr in die Schweiz verabschiedet haben. Theo hat ein gutes zu Hause gefunden, frisch lackiert und rundum hergerichtetet sieht er besser aus als neu.

Lieber Theo, vielen Dank für die schönen Bilder und grüße bitte recht herzlich Paul, deinen neuen Besitzer, das hat er echt super gemacht!