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Neuwagenzustand II

Gibt es eigentlich einen Tagora SX der nicht wie neu dasteht? Ich wage es allmählich zu bezweifeln, denn ich habe noch keinen gesehen der sich nicht im Bestzustand präsentiert. Kaum berichten wir über die beiden SX von Arnold und Uli, da flattert schon die nächste E-Mail rein. Diesmal von Kristjan aus Slowenien der diesen perfekten SX sein eigen nennt. Das Fahrzeug besitzt er seit 2008 und hat es natürlich auf eigener Achse aus Frankreich geholt. Aussen...

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.. wie innen, ein Neuwagen.

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Kristjan ist nicht durch Zufall auf den Geschmack gekommen, er ist in der Schweiz aufgewachsen und sozusagen im Tagora groß geworden. Sein Vater hatte Anfang der 80er Jahre bereits einen Solara bestellt. Als er auf einer Messe den Tagora sah, wurde die Bestellung annuliert und dieser Tagora vom Messestand weg nach Hause gefahren.

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Vielen Dank Kristjan für die nette Story und die schönen Bilder!

Power für Paul

Heute rief das schöne Niederbayern, ein kurzfristig anberaumter Ausflug in einen Flecken kurz hinter Straubing stand auf dem Programm. Schon um kurz nach 7:00 startete Michael den VW Bus und wir fuhren los Richtung Nordosten.

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VW Bus? An so einem sonnigen Tag? Nicht im 504 Cabrio? Wie ihr euch denken könnt, ging es nicht um die schöne Landschaft und das Wetter wäre uns auch egal gewesen. Kurz vor 10:00 stehen wir am Ziel.

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Sehr hübsche Gegend, wir sind aber nicht der schönen Aussicht halber hier sondern, wie Ihr sicher schon vermutet, auf Schatzsuche. Diesmal musste der Bulli tief ins Gestrüpp um an die begehrte Beute zu kommen.

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Nachdem wir diverses Gerümpel, zwei Schubkarren und einen Heuwagen aus dem Weg geräumt haben, können wir endlich den Schatz bergen.

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Was ist das? Ein fabrikneuer Danielson Motor!
Der Motor ist natürlich für Paul, unseren Renntagora, denn wir kürzlich mittels Spoiler vom Audi 80 noch das passende Gesicht verpasst haben.
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Problem nur: unter der Haube werkelt der Werksvierzylinder mit 115PS und das passt nun wirklich nicht zum Äusseren. Auf der Autobahn ist es schon fast peinlich, wenn man auf der linken Spur daher kommt, die Leute beim Blick in den Rückspiegel gleich Platz machen und man dann nicht vorbei kommt.
Für die damaligen Supercompetition Rennen hat die Tuningfirma Danielson die Fahrzeuge hergerichtet. Star der Rennen war der 505. Dass der Tagora damals mitfuhr war, wie das Auto überhaupt, ein seltsamer Zufall der Geschichte. Wir dachten zuerst, dass damals ein PRV aus dem Tagora SX im Einsatz war, das erscheint naheliegend mit den Weber Vergasern und 166PS Ausgangslage. Wir waren schon drauf und dran unseren SX zu bekleben, als unsere Recherchen uns eines Besseren belehrten: Im Dinin Tagora war ein Vierzylinder eingebaut.
Der N9T (ex Simca) Motor vom Tagora wurde später im 505 als Einspritzer mit Turbo auf über 500 PS gebracht, zu kaufen für jedermann gab es ihn (mit Tuning Kit)  bis zu 200 PS. Hat also Danielson den Tagora Motor auf die in der Pressemitteilung angegeben 210 PS gepimpt?
Klingt logisch, hat aber einen kleinen Schönheitsfehler. Der Dinin Tagora stand 1982 auf der Piste, der Turbomotor kam aber erst 1983 auf den Markt und war ein Einspritzer, in der Pressemitteilung steht jedoch "2 carburateurs Weber". Das man sich mit dem Einzelstück Tagora sehr viel Mühe gegeben hat, ist kaum anzunehmen. Da die Tagora-Mechanik ja eh vom 505 ist, lag es nahe, einfach die Technik des Renn-505 zu übernehmen, die sich in der Supercompetition schon bestens bewährt hatte.
So war es auch tatsächlich, wie auch im 505 kam ein auf dem "Douvrin" Motor (aus der gleichen Fabrik wie der V6 PRV) basierender, mit zwei 45er Weber Doppelvergasern bestückter, 4 Zylinder zum Einsatz.
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Die Turbomotoren wurden im 505 erst ab der Saison 1984 bei Rennen eingesetzt.

Wie kommt so ein Motor in eine Scheune in D-Land? Das haben wir Peugeot Deutschland zu verdanken. Hierzulande war man mit der Leistung des Serien 505 nicht zufrieden und suchte nach einer Lösung, um besonders dem BMW 525 TI Paroli bieten zu können. Für das erste Sondermodell "505 Danielson" griff man daher auf die die Erfahrung aus der Supercompetition zurück, verzichtete aber auf die Webervergaser und beliess es bei der serienmäßigen Einspritzanlage. Im Interesse der Lebensdauer wurde das Ganze auf zahme 135 PS (Serie 117 PS) eingestellt. Der Motor selbst bekam dennoch das volle Programm: Leichtere Kolben, anderer Zylinderkopf mit polierten und vergrößerten Kanälen, scharfe Nockenwelle, größere Ventile und härtere Federn, senkrechte Kerzenlöcher, andere Kerzen, abgeschliffener Kopf mit höherer Verdichtung, eine bessere ZK-Dichtung und Anschlüsse für einen Ölkühler. Da ist sicher mehr zu holen als 135 PS.

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In Frankreich wurde dieses 505 Modell nie homologiert und nicht offiziell von Peugeot angeboten, es gab jedoch alle Teile als Kit von Danielson. Daher tauchen diese Motoren auch eher hierzulande auf.

Obwohl Meister Speuser gestern eine passende Einspritzanlage aus dem Hut zauberte, werden wir wohl Vergaser einbauen. So wars im Original-Fahrzeug und das hat auch mehr Potential  8-)

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Was uns jetzt fehlt, sind sämtliche Anbauteile, falls jemand einen 505 STI für kleines Geld kennt, dem wir Lima, Wapu, Anlasser etc.. entnehmen könne, bitte melden.

Neuwagenzustand

Vor über 30 Jahren rollte the letzte Tagora SX aus der Fabrikhalle in Poissy. So recht geliebt wurde er nie und sobald er Gebrauchtwagenzustand erreicht hatte verlor er schnell an Wert und war ein beliebtes Opfer der Renault Alpine Fahrer die mangels Drehmoment beim Renault PRV gerne den flotten Tagora Motor unter die Haube packten. Das sind schlechte Vorraussetzungen für das Überleben guter Exemplare, zumal ja nur ca. 1000 Stück gebaut wurden. Unser eigener SX aus 30 jährigem Erstbesitz präsentiert sich im Zustand "Zweijähriger Gebrauchtwagen", was ja schon erstaunlich ist. Das es noch besser geht, wurde uns kürzlich gleich zweimal gezeigt.
Auf der Klassikwelt in Friedrichshafen traf ich mich mit Arnold der seit 20 Jahren einen SX im Neuwagenzustand erhält.

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Nicht nur von aussen makellos, auch der Motorraum zeigt sich im Bestzustand, selbstredend schnurrt der Motor wie am ersten Tag.

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Erstaunlich die Inneneinrichtung, alles top und der Himmel ist dem Fahrer auch noch nicht auf den Kopf gefallen.

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Ein intakte original Hutablage! Noch vor 2 Wochen hätte ich jede Wette angenommen das es sowas nicht mehr gibt.

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Wie es manchmal so ist, ein paar Tage später schickt uns Uli aus Österreich Bilder von seinem frisch geputzem SX in schönem rot. Zwei neuwertige SX in ein paar Tagen, ist denn schon Weihnachten?

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I am Hockenheimring

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Lustiger Schnappschuß bei Pauls erstem Besuch einer Rennstrecke anlässlich eines Drift-Trainings letzten Sonntag. Fortuna hatte zugeschlagen: "Die Pressewoche gratuliert Ihnen zu Ihrem Gewinn." Ja dann...
Unterhalb der mächtigen Tribünen wirkt Paul hier wie vom anderen Stern.
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Hier könnte man heute noch einen lupenreinen Schwarz-Weiß-Film drehen, selbst die Autos...alles eine Suppe in schwarz, weiß und silbergrau
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Na, ja, bis auf das blaue Coupé...wer hats gefahren? Na klar, ich!
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Muss gestehen, dass ich dem Wagen eher selten meinen Willen aufzwingen konnte.
Aber das hier Erlernte hätten wir gut auf den Sonderprüfungen bei LeJog 2013 anwenden können.
Pauls erhoffte Runde auf dem Ring fiel ins Wasser, nicht in das der Bewässerunganlage fürs Driften, nein, es war Porsche-Cup -oder wie Peter immer so schön sagt: Scheckheft-Renntag- . Na, ja, mit (noch) überschaubarer Leistung unter der Haube und Winterreifen wärs wohl auch derzeit nicht die große Nummer geworden. Was nicht ist...
Paul hat an diesem Wochenende wieder alles erleben dürfen, von Kopfschütteln bis Anerkennung, wobei letzteres überwog. Deshalb lösen wir noch schnell das Bild vom Anfang auf:
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