Skip to content

Autoschrauben - mal etwas anders - Update

In ein altes Auto gehört natürlich ein passendes zeitgenössisches Radio. Michael's La Verdette macht da keine Ausnahme. Schon bald nach Ihrer Ankunft in Bayern erhielt die Dame ein wunderschönes 'Blaupunkt Frankfurt' Autoradio, wie der Chambord ebenfalls Baujahr 1958. blaupunkt5_393Wer jetzt denkt: Wie schön, ein Röhrenradio, liegt nicht ganz richtig. Wieso? Nun, das gute Stück bekam vor einiger Zeit zur Klangverbesserung neue Lautsprecher aus dem 505 SX, der braucht ja bekanntlich keine mehr. Leider währte die Freude daran nicht lange, schon auf der Heimfahrt von München verstummt das Gerät kurz hinter der Stadtgrenze und verbreitet statt guter Stimmung nur noch einen brenzligen Geruch. Zur Reparatur landete der Superhet bei mir auf dem Tisch, für einen (ex) Funkamateur keine allzu große Herausforderung. Ein Schaltplan findet sich schnell im Internet, und siehe da, das Gerät war zu seiner Zeit hochmodern (und mit 315 DM sehr teuer), denn zu den sieben Röhren gesellen sich tatsächlich drei Germaniumtransistoren.

blaupunkt1_600_600

Röhrenradio ist deshalb nur zu dreiviertel wahr. Ein Studium der Schaltung und ein paar gezielte Messungen entlarven einen dieser Uralthalbleiter schnell als Ursache der Störung. blaupunkt4_300An so einem alten Radio zu basteln hat vieles gemeinsam mit dem Schrauben an alten Autos. Alle Teile haben ein klare Funktion, sind trotz der kompakten Bauform einfach zu erreichen und Fehler sind schnell gefunden. Die Ersatzteilsituation zeigt sich ebenfalls erfreulich entspannt.

blaupunkt2_600_600

Vorsorglich werden alle drei ersetzt, denn Transistoren vom Typ Siemens TF80/30 sind schnell gefunden und für kleines Geld zu haben. Nach ein paar Lötübungen, früher ging das doch ohne Lupe..., werden noch alle Kontakte geputzt und schon spielt die Musik.

Jetzt kann alles wieder zusammengebaut werden und in den Simca statt der unschönen Blende eingebaut werden.

blaupunkt3_600_600

Steht da Opel? Ich sag nix....

 - U P D A T E -

Ja, da steht OPEL, die Dinger sind halt dünn gesät, wenn man eines sucht. Zeitgenössisch ist es allemal. Gestern also war Einbautag. Fummeleien mit Elektrik und so ist Peters Sache. Klappte auch alles fast auf Anhieb, nur die finale Position war ein reines Probierspiel. Frei nach meinem großen Vorbild Heinz Erhardt:
"Am Ende saß der `Superhet`(?) perfekt im Armaturenbrett."

radio_1_600_01
Ich weiß immer noch nicht, warum man nicht einfach "Radio" sagt. Bei wiki steht unter Superhet eine endlose Abhandlung über tausend technische Dinge, die wohl einen Physik-Studenten aufhorchen lassen mögen, mich als Radio-Benutzer aber nicht im Geringsten interessieren. Knopf drücken, warten und... Aaah. SO geht Röhren-Radio für mich. Ja, und Dank Peter ist die werkseitig verbaute Antenne auch gleich richtig eingestellt. Wer bei Antenne an die lustigen marder-geilen Dach-Stummel heutiger Autos denkt, liegt falsch.
radio_3_600
Aufgepasst: Meine(r) ist 149 cm lang! Könnte damit dem Heiligen Geist in den Allerw...lassen wir das. Und wie zur Strafe für solche Gedanken schrammte die Endlose dann heute gleich mal in der Tiefgarage eines EK-Zentrums die Decke. :-(

Tradition verpflichtet - 504forum-Schraubertag

Es war an der Zeit, auch mal wieder was für unsere drei Löwen Marge, Charlotte und Céline zu tun. Was also lag näher, als erneut einen Schraubertag zu organisieren, nach 2 Jahren Unterbrechung.
blog_0_600
Die Pause war nötig: 2014 verhinderte eine lange Straßensperre unsere Aktion, 2015 war mit der Organisation des Talbot Tagora Treffen keine Zeit für anderes.
Kaum hatten wir den Termin (noch ohne Programm) bekannt gegeben, lagen auch gleich die ersten Anmeldungen im 504forum vor, was die Notwendigkeit solcher markentreuen Schrauber-Aktivitäten bestätigt. Wo sonst kann der Laie unter fachlicher Anleitung mit 504/604-Profis am eigenen Auto schrauben, ohne die er vermutlich niemals oder nur teilweise selbst Hand anlegen würde?
Nach unserer „Schneiderfahrt“ am 24.April im Regen, hatte Petrus wie schon 2012 und 2013 ein Einsehen mit uns und schenkte uns einen sonnigen Tag mit strahlend blauem Himmel und herrlicher Fernsicht auf die bayerisch-österreichischen  Alpen.
blog_4_600
Damit wurden auch die z.T. sehr weiten Anreisen aus Wien, Paris, den Niederlanden, Freiburg, Aachen, etc. für ihre Teilnahme belohnt.
blog_3_600
Es hatte sich schon 2012 und 2013 gezeigt, dass ein nicht allzu statischer Programm-Rahmen sinnvoll ist, der möglichst viel Spielraum für die individuellen Fragen und Auto-Probleme der Teilnehmer lässt. Auch heuer waren daher die Hauben fast schneller auf als Peter seine Ansprache loswerden konnte.
blog_7_600

blog_11_600

blog_12_600
Im Laufe des Tages konnten Dank Ewald, Joop und Meister Speuser auf diesem Schraubertag auch wieder ein paar ernstere Macken behoben werden, was für zwei Weitgereiste aus Paris und Freiburg sowie für zwei Münchner diesen Tag ganz sicher zu einem highlight machte.
blog_10_600
Der Nachmittag galt dann einigen Bastel- und Auffrischungs-Übungen von 2 Forum-Teilnehmern, die sich angeboten hatten, die Ergebnisse ihrer Experimente mit Stoßstangen-Gummi-Reparatur und Chromblenden-Erneuerung allen zu zeigen.
blog_25_600

blog_26_600
Zu guter Letzt erklärte Peter einen Leder-Reparatur-Prozess am Beispiel von Marge´s Beifahrer-Rückenlehne. Das Interesse an solchen Tipps, Tricks und Kniffen war bei allen Anwesenden sehr groß. Ein paar Impressionen
blog_2_600

blog_5_600
Unser besonderer Dank gilt auch heuer unserem Meister Speuser, der uns wieder mal seine Werkstatt, den Hof, die Waschhalle als Küche und den Bremsenprüfstand als Biergarten zur Verfügung gestellt hat. Ohne ihn wäre die Organisation um ein Vielfaches schwerer. Zu guter Letzt hat er sogar extra für diesen Tag noch neue weiß-blaue Fahnen gekauft.
blog_16_600_01 blog_8_600  blog_20_02
Das durchweg positive feedback der Teilnehmer hat uns darin bestärkt, spätestens 2018 wieder etwas Vergleichbares fürs 504forum zu planen.
blog_22_600_01
Ein spontaner Brauerei-Biergarten-Besuch in großer Runde bis in die Nacht mit allen, die erst am Folgetag weiterfahren wollten, beendete den Schraubertag 2016.
blog_27_600_01

505 Turbo injection Evo-Luschen-Kit

Wir hätten es wissen können, nein MÜSSEN. Unsere „Beutezüge“ sind üblicherweise stets von ausgiebigem Sonnenschein und blauem Himmel begleitet. Der vorletzte Samstag war nass, stürmisch und gelinde gesagt a…kalt. Kurz, ein Tag für die große Sofa-Lizenz, aber nicht geeignet zum Schnäppchen jagen. Dennoch war die Neugier auf den 505 Turbo injection Evolution kit, lt. Bildern in annehmbarem Zustand und bei ebensolchem Preis, einfach zu groß, um nicht doch mal „eben kurz“ nach Bielefeld zu fahren. München – Bielefeld (gibt es das wirklich?) sind 598 km einfach, also was für unsere Langstrecken-Spezis: Theo, SX1 oder Marge? Marge gewinnt und los geht’s! Na ja, so richtig los geht’s schon bei Nürnberg nicht mehr: Gleich bei der ersten Kaffee-Pause geht ihr „ Motor aus, einfach so“…
nrnberg_a3_600_01
Aber wo bei „Motor aus, einfach so“ noch vor kurzem oben am Rossfeld bei SX1 und LaVerdette die Ursachen mit wenigen Handgriffen „as usual“ beseitigt werden konnten, sieht es hier schon ernster aus. Die Geräuschkulisse unter der Haube lässt nix Gutes ahnen, klingt sehr nach Verschleiß oder zuviel Spiel bei den Ventilen. Und nun? Zurück? Peters Motto: “Ein 504 läuft immer!“ bedeutet weiterfahren, Leerlaufdrehzahl erhöhen. Um es vorweg zu nehmen, Marge hat die vollen 1200 km gemeistert, wohl auch, weil die gesamte Strecke  fast ausschließlich gleichmäßig und staufrei über Autobahnen ging.

Ja, Bielefeld gibt es wirklich, allen Zweiflern zum Trotz. Und sogar der Wettergott gibt sein Bestes, lässt etwas blauen Himmel zwischen den Wolken aufblitzen. Ob das was hilft?
bielefeld_600
Der Turbo injection steht bis auf Teile des Lacks sehr gut da, das Evolution kit sieht auch gut aus. Der Besitzer weist uns auf kleinste Macken hin, die wir vermutlich selbst gar nicht so wahrgenommen hätten. Haube auf, hier wird’s technisch, er habe ein paar „Verbrauchs-Reduzierungs-Maßnahmen“ vorgenommen, was wohl das Schlauchschellen-Meer erklären soll. Irgendwas mit „Verwirbelungen zur Optimierung“ der Turbo-Leistung. Oder so.
505_turbo_1_600

505_turbo_2_600

img_2803_600
Ja dann: Probefahrt! Turbo hieß für mich eigentlich immer: Drückt man vorn kräftig drauf, gibt es hinten richtig was auf die Hinterräder! Also feste gedrückt und…gewartet. Hmm, okay, es gab dann schon Schub, schönen Schub. Aber war das schon alles? Ich konnte Peters Gedanken im Rückspiegel ahnen. Entweder haben die „Verbrauch-Reduzierungs-Maßnahmen“ den Turbo irgendwie in seiner Entfaltung beschnitten oder aber wir sind ganz einfach verdorben durch die schier unglaubliche Adrenalin-performance, die ein Tagora SX-PRV-Motor dank seiner 2 3-fach Weber-Vergaser in jedem Gang bei jeder Drehzahl abzuliefern imstande ist.

Seis drum, obwohl ich sehr gern einen 505 in unserer Garage gesehen hätte, speziell nach den guten Erfahrungen mit dem weißen SXi, haben wir uns sehr schnell darauf geeinigt, keinen Turbo mit heim zu nehmen. Im Regen fahren wir gen Süden. Wie gesagt, wir hätten es wissen müssen…

Um nicht missverstanden zu werden: Möglicherweise gabs und gibts an dem Bielefelder Turbo nix auszusetzen, das können wir nicht wirklich beurteilen, hatten beide bisher noch keinen gefahren. 505-Turbo-Fahrer mögen mir das kleine Wortspiel in der Überschrift nachsehen, sie dürfen uns gern von den wahren Möglichkeiten eines 505 Turbos überzeugen. Ich warte, Peter auch...
Und solange wissen wir jetzt umso mehr, was wir an den Tagora SX haben.

Übrigens wars bei Marge die Wasserpumpe, treue Seele, hat gut durchgehalten. Dafür liegt jetzt die neue WaPu für sie schon bereit.