Heute sind wir bis nach Genua gefahren, morgen geht es von hier mit der Fähre weiter nach Tanger. Zu berichten gibt es wenig. Kurz hinter der Schweizer Grenze war Marge der Meinung das Geschwindigkeit im Urlaub nicht wichtig ist und stellte den Betrieb des Tachos kurzerhand ein. Immerhin zählte sie die Kilometer weiter. Die Tachowelle, die schon mal in Dänemark ausfiel, ist es diesmal sicher nicht.
Nachdem ich ihr erklärt hatte das die Eidgenossen ausgesprochene Spezialisten sind wenn es um Meßgeräte geht und das diese im ganzen Land entlang der Fernstraßen reichlich vorhanden sind hatte sie ein einsehen. Nach 20 Minuten funktionerte die Tachonadel wieder.
Morgen wird es bestimmt interessanter. Die Fähre legt um 13:00 ab, der Checkin schliesst, warum auch immer, schon um 9 Uhr. Nach Lektüre der Bewertungen für das Schiff "GNV Excellent" kamen noch Bettwäsche. Handtücher, Getränke und Kekse ins Bordgepäck. Jetzt kann uns nichts mehr schocken.
Ach ja, der Tracker geht in Italien nicht, klappt wohl was mit dem Roaming hier nicht, die letzte Meldung ist aus Chiasso, egal.
Letztes Jahr in Albanien haben wir uns in der sommerlichen Hitze regelmäßig am Leder den Hintern verbrannt haben. Damit uns das nicht nochmal passiert, und da die Lederausstattung die wir 2011 aus Belgien geholt hatten mittlerweile reif für einen Austausch ist, habe ich für die Tour bis in die Sahara eine schöne Innenaustattung in Tweed besorgt. Eine gründliche Wäsche beseitigt Fett, Eiweiß und sonstige Überbleibsel der Vorbesitzer.
Die Rückbank ist schnell eingebaut, sieht sehr bequem aus, da möchte man gar nicht mehr aussteigen.
Leider gibt es bei den Vordersitzen ein Problem, die Konstruktion und Befestigung ist völlig anders. Die Sitze von Marge sind in der Mitte an zwei Bolzen im Bodenblech befestigt und seitlich mit Kunstoffgleitern geführt. Die Tweedsessel fahren auf lange Schienen für die es bei Marge keinerlei Befestigungsmöglichkeit gibt.
Das passt sicher so nicht, hilft nur eins: Die Bezüge abnehmen und auf die anderen Gestelle montieren. Gesagt getan, dauert pro Sitz ca. 1,5 Stunden.
Die Bezüge sind rundum mit Klammern befestigt die einfach abgehebelt werden können. Statt der Klammern hab ich zum befestigen Kabelbinder genommen, das geht schneller. Falls das wieder erwarten nicht hält, wird ein marokkanischer Sattler was zu tun haben während wir am Strand liegen.
Erste Klasse!
P.S. Keine Angst, die krasse Farbzusammenstellung bleibt so nicht, die Türverkleidungen und Teppiche werden nach dem Urlaub getauscht.
Seit einiger Zeit macht das vordere rechten Rad ein seltsames Geräusch. Radlager? Reifenschaden? Es hört sich nicht wirklich beunruhigend an, so ein 'wupp wupp' bei jeder Umdrehung. Es ist wohl besser das vor der großen Fahrt zu checken. Ein kurzer Ausflug zu Meister Speuser nach Straußdorf kann dann auch gleich als Teststrecke für den Tracker dienen.
Das Rad vorne ist schnell runter, nichts aufälliges zu finden. Beim Rückwärtsfahren fällt Meister Speuser eine anderes Geräusch auf, jedoch hinten links. Als er die Bremstrommel abnimmt, fällt ihm eine kleine gebrochene Feder entgegen. Wo kommt die her? Die Trommelbremse ist komplett, es fehlt nichts und alles funktioniert. Das Überbleibsel einer früheren Reparatur? Ein Souvenir aus den Werkshallen von Sochaux das einem Arbeiter aus der Tasche gefallen ist? Egal, weg damit in den Müll. Nach einem Radwechsel von vorne nach hinten sind nun alle Geräusche beseitigt, es war wohl doch nur eine leichte Unwucht am Rad oder die Radkappe war lose.
Der Tracker funktioniert bestens. Alle 10 Minuten geht der aktuelle Standort an den Server, das reicht völlig und hält die Roamingkosten in Grenzen.
Nächste Woche geht es mit Marge, dem blauen 504 GL los gen Süden bis nach Marokko. Für Marge ist das nichts neues, denn sie wurde dort vor 38 Jahren als Neuwagen ausgeliefert. Für Fahrer und Beifahrerin eines der wenigen Länder Afrikas in dem wir noch nicht waren und das schon lange auf der "da müssen wir mal hin" Liste steht.
Da Marge prima in Schuß ist halten sich die Reisevorbereitungen in Grenzen.
Das uralte Benzin im Ersatzkanister landet im fast vollen Tank und wird durch frischen Sprit ersetzt, nicht das die Brühe im Notfall nicht zündet.
Die Munitionskiste wird wie üblich mit Werkzeug und ein paar Ersatzteilen befüllt.
Ganz frisch hat Marge einen Tracker spendiert bekommen. Das sind diese kleinen GPS Kästchen die im Auto versteckt werden und alle paar Minuten die Position nach Hause melden. Die Dinger kosten bei Ebay nur noch ein paar Euro und wer weiß, vielleicht ist das Auto ja mal nicht wo es sein sollte. In so einem Fall ist es gut zu wissen wo die alte Dame sich rumtreibt. Jedenfalls liefert das Gerät die Daten nach Hause um die Blogbeitäge statt mit dem Kilometerstand zu Abwechslung mal mit einem hübschen Kartenausschnitt zu beginnen.
Beim Anblick von LaVerdette auf der Hebebühne und ohne Oelwanne hatte ich die letzten Tage ein schlechtes Gewissen.
Die Nord-Tour mit reichlich mehr als 2.000km war wohl die größte Herausforderung für sie seit Jahren, vermutlich seit Jahrzehnten, wenn sie überhaupt jemals diese Entfernung an einem Stück absolvieren musste. Und die Schmach auf dem AvD-Wagen heimzukommen muss erstmal verdaut sein. Darum war ich froh, als heute Post aus der Provence kam mit ein paar Geschenken für die Grüne.
Angesichts des Zahn(los)rades der Oelpumpe, das wohl als Ursache für das frühe Reiseende gelten darf, hätte es ja allein ein neues getan,
aber auf keinen Fall wollte ich sie länger als nötig mit den im Norden erworbenen Alt-Opel-Zündkabeln in 3 verschiedenen Farben rumfahren lassen.
Und so gibts halt noch das eine oder andere kleine Bonbon oben drauf.