Rossfeld April 2016...business as usual
Rossfeld im April 2016…business as usual.
So dachten wir heute früh beim Start. Unser SX1 und LaVerdette sollten endlich ihren Ritterschlag als „alte Franzosen“ bekommen, den wir wie ihr wisst, nur denjenigen erteilen, die die 25% Steigung hinauf zur Rossfeld-Panoramastraße bei Berchtesgaden meistern. Ganz sicher nur eine Pflichtübung für den SX. Und zugleich wäre er das ideale Begleitfahrzeug für den Chambord, der nach seiner Herz-OP sehr wohl schon viele Kilometer in der Ebene, aber halt keine Belastung in der Steigung absolviert hat.
Und dann kam doch wieder mal alles anders… Zwischen diesen beiden Bildern
Zanderfilet und Cordon bleu im Wirtshaus Wachterl bei Ramsau und
Eisbecher zum Haferl Kaffee im Gebirgshäusl in Bischofswiesen-Engedey
liegen die oft überraschenden Höhen und Tiefen mysteriöser Oldtimer-Technik.
Nach dem Start gings wie gehabt (as usual) vorbei am nördlichen Ufer des Chiemsees, immer schön dem Osterferien-Rückreise-Verkehr ausweichen, wer will schon im Stau stehen? Wir nicht, wir wollen ja FAHREN!
Nach der Mittagspause sollte es an den Aufstieg gehen, LaVerdette voraus, sie würde das Tempo bestimmen, der SX im leichten Abstand folgen. Soweit die Theorie. Nachdem die ersten steilen Hürden mit über 20% genommen sind, am Mauthäusl das Ticket gelöst ist, und der Chambord sich zum Teil im 2.Gang bei mühsam erarbeiteten 39,5 km/h weiter hinaufquält, ist plötzlich der SX aus dem Rückspiegel verschwunden! Hilft nix, die schwer erkämpften Höhenmeter sind für die Katz, umdrehen und zurück zu Peter.
Befund: „Motor ist ausgegangen, einfach so!“ Diagnose: „Weil die elektrische Benzinpumpe nicht wie sie soll abschaltet, überschwemmt sie die Vergaser. Vermutlich zu heiß!“
Die Natur verfügt zu dieser Jahreszeit noch über ausreichend Hilfsmittel zur Kühlung. Nach dem Laie-staunt-und-Fachmann-wundert-sich-Prinzip bekommt die Pumpe per Kabelbinder eine „neue“ Position…und läuft einwandfrei. Meine Frage, ob nicht noch eine intakte Pumpe im Kofferraum liegt, wird überhört. Weiter, weiter hinauf! Die Zwangspause kam auch LaVerdette gerade recht, ihre Kühlwasser-Anzeige schlug schon bedenklich weit nach rechts aus. Wir erreichen unseren Stammplatz ohne weitere Unterbrechung.
Etappenziel, Aussicht nicht ganz klar, aber schön wie immer! Beim Benzinpumpen-Test am SX vor der Weiterfahrt stellen sich die alten Probleme wieder ein, sie schaltet nicht ab. Auch erneute Positions-Änderungen bringen nun nix mehr. Der eifrige 504forum-Leser erinnert sich an unsere Großglockner-Besteigung mit Charlotte und Céline, als Peter´s Schwester samt Schwager „mal kurz“ den Benzinpumpen-Lieferando aus München machen durften. Soweit kams aber diesmal nicht: Der Goldene Griff in die Kruschtkiste im Kofferraum.
Also doch! Pumpe gewechselt und weiter geht’s…genau 500 Meter! Dann streikt plötzlich LaVerdette. Befund: „Motor ist ausgegangen, einfach so!“ Diagnose:“Spritmangel!“
Tank ist aber halbvoll. Also erneut Bastelstunde am Fahrbahnrand.
Die Fehlersuche offenbart Schmutz im Benzinfilter. Pas de problem, sowas machen wir mittlerweile as usual!
Danach gibt’s „nur noch“ ein paar glühend heiße Trommelbremsen auf der Berg-ab-Fahrt zu beklagen, die aber während der Kaffeepause abkühlen können. Die Rückfahrt vorbei am südlichen Chiemsee-Ufer kann ich auf einem kurzen Stück Autobahn nutzen um LaVerdette mal die Sporen zu geben. Bei 130km/h lass ichs gut sein, die Papiere sagen Höchstgeschwindigkeit sind stolze 145km/h. Peter im SX dagegen langweilt sich wohl etwas, darf den SX heute nicht von der Leine lassen. Am Ende des Tages wurden beide, SX und LaVerdette verspätet, aber verdient in den Kreis der "alten Franzosen" erhoben.
Wir haben beschlossen, diesen 02.April zum "Tag der Benzinpumpe" zu ernennen.
Ob wir ihn allerdings jedes Jahr feiern (wollen), sei mal dahingestellt.