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200 PS

Erinnert Ihr euch, als wir den Tagora SX abgeholt haben, war die erste Aktion ein Blick unter den Ventildeckel auf der Suche nach ein paar extra Pferden unter der Motorhaube. Die Geschichte mit dem 200 PS SX hat uns seitdem nicht mehr losgelassen. Nun ist ein Dokument aufgetaucht aus dem hervorgeht das tatsächlich für 1984 ein 2,8 Liter SX mit 200 PS geplant war.

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300 Stück sollten gebaut werden mit Automatik und Tempomat, auf den Bordcomputer musste aber verzichtet werden. Leider ist es ja nicht mehr zu einem Modelljahr 1984 gekommen. Vielen Dank an Michel Rétal für das seltene Dokument aus dem Peugeot Archiv.

--- Nachtrag 21.1. --

Für 200 PS hat es doch nicht ganz gereicht. Wie Michel mitteilt hatte der 2,8L Motor ca. 185 PS. Woher er das weiß? Er war bei Simca beschäftigt und an der Tagora Entwicklung beteiligt.

504 par Avion - Peugeot in Nigeria

Ehe diese Seiten vollkommen zum Tagora Blog werden, werde ich mal was zum Peugeot 504 schreiben.

Peugeot produzierte den 504 nicht nur im Stammwerk Sochaux sondern ab 1974 auch in einem Werk in Kaduna in Nigeria. Das Fabrik liegt im Norden des Landes und produzierte zu ihren besten Zeiten in den 80er Jahren 100.000 Fahrzeuge pro Jahr mit Teilen die aus Frankreich angeliefert wurden. Insgesamt wurden in Kaduna 426.000 504 gebaut, 12% der Gesamtproduktion!

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Der letzte weltweit gebaute 504 lief 2005 in Kaduna vom Band, zu der Zeit wurden dort bereits 406 produziert, auf der selben Fertigungsstrasse:

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Es gab damals keine vernünftige Verkehrsanbindung zum Hafen nach Lagos der noch dazu chronisch überlastet war. Die Strassenverbindung war stellenweise nur eine üble Piste, ich bin die Strecke in den 80er und 90ern selbst öfters gefahren, Loch an Loch. Dazu kamen die unmöglichen Zustände im Hafen Lagos. Der Mercedes Vertreter in Nigeria klagte mir damals sein Leid: Bei jeder Ersatzteillieferung wurde die Hälfte der Teile im Hafen geklaut, Neuwagen kamen ohne Motoren vom Schiff etc. Es fand sich zwar dann fast alles ein paar Tage später auf dem riesigen Apapa Markt an, wo die Teile wieder zurück gekauft wurden, jedoch mit enormen Mühen und zu hohen Kosten.

Peugeot umging das Problem per Luftbrücke. Die Peugeot eigene Spedition GEFCO, den Namen kennt man von den Eisenbahn Wagons auf alten Bildern aus Sochaux, betrieb zu diesem Zweck zwei Boeing 747 Frachtmaschinen in zusammenarbeit mit UTA (Union Transport Aerien, damals Air France Konkurenz, sehr aktiv in Afrika).

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Auf der Strecke Lyon Kano wurden insgesamt 2136 Flüge durchgeführt und 120000 Tonnen 504 Einzelteile transportiert.

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Die beiden Maschinen hatten die Kennungen F-GBOX und F-GPAN. Zeitweise kam auch eine DC-8 der Nigeria Airways zum Einsatz.

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Übergabe einer fabrikneuen 747 bei Boeing in Seattle, publikumswirksame mit einem 604 in Szene gesetzt.

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Zum Einsatz kamen die Flugzeuge auch beim Transport der 504er für die Rally Bandama. Die Fahrzeuge wurden per Flugzeug gebracht, man war sich aber wohl nicht sicher ob die Piste für eine beladene 747 lang genug ist. Hier F-GPAN bei Testanflügen in Abidjan.
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Hier noch ein paar Bilder von der 504 Produktion in Nigeria aus dem Jahr 2001.

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öko-logisch

Was dem SX im 4.Gang recht ist,
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ist ihm 5.Gang billig.
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Nur der Anlauf ist etwas länger. Der SX bringt uns immer wieder neue Erkenntnisse!
Die Kühler-Warnleuchte macht hin und wieder Kapriolen. Über 170 km/h geht sie an,
darunter geht sie gleich wieder aus...Die Ursache müssen wir noch erforschen.

Tagora Nummer Vier!

Eigentlich sollte ja schon nach zwei Tagora's Schluß sein. Weil wir nicht nein sagen konnten, wurden es jedoch mittlerweile drei Fahrzeuge. Jetzt konnten wir wieder nicht ablehnen und seit heute ist die Sammlung um einen weiteren Talbot Tagora erweitert. Talbot war, wie ja schon bekannt, damals führend wenn es um Elektrik und Elektronik ging. Weniger bekannt ist, das es auch eine Version des Tagora mit E-Antrieb gab: das Modell GLE! Ab Werk gab es sogar eine Rallyversion, und genau so ein extrem seltenes Fahrzeug konnten wir nun im Neuwagenzustand ergattern!

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Der Antrieb erfolgt klassisch auf die Hinterräder, der platzsparende Elektomotor ersetzt das Differential.

Als Energiespender kommen günstige und einfach zu ersetzende Bleizellen zum Einsatz die es an jeder Tankstelle für ein paar Euro gibt.

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Kein langes Aufladen, Reichweitenproblem gibt es nicht; bestechende Technik die begeistert!
Die Kontrolleinheit des Armaturenbrettes wurden konsequent ergänzt, schon beim öffen der Fahrertür wird der Batteriezustand zweifelsfrei signalisiert.

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Als besonderer Clou ist das Fahrzeug mit einem Vollglasdach ausgestattet, eine Option die ja schon für den SX im damaligen Prospekt angepriesen wurde, jedoch dort nicht verwirklicht wurde.

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Erste Probefahrten zeigen erstaunliche Fahrleistungen sowohl bei der Beschleunigung. als auch in der Endgeschwindigkeit!