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§21 StVZO inkl. §23 StVZO sowie §47a StVZO in Verbindung mit Anlage VIII und VIIIa

Heute war für Paul ein großer Tag, seine erste Bekanntschaft mit der deutschen Bürokratie stand an: TÜV. Noch dazu große Abnahme nach §21 wie es für ältere Ausländer auch im Europa des Jahres 2013 noch Vorschrift ist. Dazu gleich in einem Abwasch die Abnahme als Oldtimer für das H-Kennzeichen, auch dafür gibts natürlich einen Gesetzestext: §23.

Nachdem Theo letzte Woche großzügig seine weißen Scheinwerfer (§50) und die in Deutschland vorgeschriebene zweite Sicherung sicherung_150 des aussen angebrachten Ersatzrads (§36a) gespendet hatte, konnte ja nichts schief gehen. Meister Speuser hatte schon die AU (§ 47 in Verbindung mit Anlage VIII und VIIIa) erledigt und sich um ein angemessenenes technisches und optisches Erscheinungsbild gekümmert. Etwas aufgeregt waren wir bei all den Paragraphen  trotzdem, obwohl es ja für keinen von uns beiden das erste Baby ist ist das wir in Verkehr bringen.

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Unsere Sorgen waren natürlich völlig unbegründet. Der Prüfer freute sich über ein völlig rostfreies Auto und attestierte Paul eine absolut weiße Weste.

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Natürlich gibts bei dem Zustand auch Problemlos das H-Kennzeichen.

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Nächste Woche wird zugelassen und einer ersten Ausfahrt steht nichts mehr im Weg, bei dem Wetter gut das wir Winterreifen drauf haben.

Ersatzteile suchen Auto

Wie Ihr ja schon wisst, sind Aussenspiegel für den Talbot Tagora nicht mehr aufzutrieben, so sagt man zumindest in der "Szene". Nun gut, wir hatten nach kurzer Suche gleich 3 Stück gefunden, alle neu und noch in der Schachtel. Auspuff gibts auch "seit Jahren nicht mehr, brauchste gar nicht suchen". Theo brauchte einen, und bekam natürlich ein Neuteil. Seltsam das sich auch gleich noch ein weiterer Endtopf und ein Mitteltopf fanden: ab damit ins Lager. Dazu haben sich im Lauf der Zeit hier unter anderem mehrere Scheinwerfer, Blinkergläser und diverse andere Teile, alle schön neu im Originalkarton, angesammelt. Tagora Teile sind unauffindbar? Nun ja, wer sucht ...

Da an ein Auto bekanntlich nur 2 Spiegel sinnvoll angebracht werden können, ein einzelner Auspuff den Zweck völlig erfüllt und mehr als 2 Schweinwerfer schon aus ästethischen Gründen wenig sinnvoll sind, hatten wir nun ein Problem: Was tun mit den anderen Ersatzteilen? Eigentlich zu Schade alles in der Garage zu horten. Einzige Lösung: Wir brauchen einen Tagora der Rückspiegel, Auspuff, Blinker und Scheinwerfer benötigt, ansonsten aber komplett, rostfrei und in Ordnung ist. Allzuviel Kosten darf er natürlich auch nicht. Unauffindbar?

Ein passender Kandidat taucht doch tatsächlich Mitte Dezember im fernen Bordeaux auf. Zwar weit weg, das kann aber nur gutes bedeuten denn dort muss bekanntlich die Stadtverwaltung kein Geld für Streusalz ausgeben. Flux werden Bilder angefordert und der Verkäufer per Email und Telefon ausgefragt.

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Paul, der sympathische Besitzer, hat seinen Tagora seit 6 Jahren und fährt ihn regelmäßig, sucht jetzt aber einen Automatik da sein linkes Knie nicht mehr so recht mag. Leider ist der Auspuff durchgerostet, der rechte Aussenspiegel fehlt und die Sonne Aquitaniens hat einem Blinkerglas recht zugesetzt, ach ja ein Scheinwerfer ist erblindet. Na wenn das nicht passt! Der Preis ist moderat und es bleibt uns wirklich nichts weiter übrig als umgehend nach günstigen Flügen zu suchen.

Die Vorbereitungen sind schnell erledigt, Flug gebucht und Konto geräumt. Paul macht sogar noch einen Ölwechsel, flickt den Auspuff und überlässt uns die Nummernschilder. Für die Heimfahrt auf eigener Achse braucht es somit nur eine Versicherung die sich in Frankreich problemlos online abschließen lässt. Nix vergessen? Ach ja, Ehefrau aufgeklärt!

Montag früh gehts los, KLM über Amsterdam, doppelt so weit, günstigster Preis, engste Sitze.

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Da muss man ja den Kaffee verkleckern!

Das Malheur ist schnell vergessen und die Stimmung steigt, denn in Bordeaux werden wir standesgemäß am Flughafen abgeholt.

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Der Papierkram ist bei einer Tasse Kaffee schnell erledigt und der Kofferraum wird noch mit Ersatzteilen gefüllt: Ein neuer Kotflügel, noch zwei Scheinwerfer, Luftfilter, mehr Blinkergläser, ein Kühlergrill den Theo gut brauchen kann, Keilriemen und noch vieles mehr. Wie war das doch gleich mit den Tagora Teilen, gibts alles nicht?

Paul muss nun leider Abschied nehmen.

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Die Filmkamera hält den Moment fest, nicht traurig sein, dein Auto kommt in gute Hände!

Die Reifen sind über 10 Jahre alt, da eh neue fällig sind lassen wir die gleich in Bordeux wechseln, dank Internet vorab online bestellt und Termin zum wechseln und auswuchten gleich festgemacht. Erster Stop, Reifendienst gleich ums Eck.


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Ein kurze Schrecksekunde blieb uns trotzdem nicht erspart: "Öh, ja, ehem, eure Reifen haben wir nicht geliefert bekommen". Wie bitte, die sind seit Wochen bestellt? Gott sei Dank kommt in diesem Moment der Chef rein: "Schau da hinten links, da liegen sie doch".  Uff, also ab auf die Hebebühne und Reifen gewechselt.

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Der Mechniker freut sich über das alte Blech und nutzt die Gelegenheit dem Stift zu zeigen wie Räder ohne Zentralbefestigung ausgewuchtet werden. Nun hält uns nichts mehr hier und wir machen uns auf Richtung Osten, knapp 1500 km liegen vor uns. Kurzer halt an einer Raststätte,

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Gourmetküche ist das nicht gerade, aber es macht satt und die Blähungen halten bei der Nachtfahrt wach. Einzige Abwechslung auf der Strecke war ein kurzer Lichtblitz von rechts... stand da was von 90?

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Bis Chalon-sur-Saône fahren wir noch, dann suchen wir uns ein Bett für die Nacht. Typisch französisch logieren wir im lokalen Automatenhotel "Formule 1" mit Plastikdusche auf dem Gang und allem was dazu gehört, einschließlich Geruchsspender im Zimmer der jeden Wunderbaum erblassen lässt.

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Das Brot ist Frisch, der Kaffee heiß und 3,95€ fürs Frühstück ist wirklich günstig.

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Weiter gehts zum nächsten Etappenziel Sochaux. Das Talbot Werk war zwar in Paris, aber wenn es schon am Weg liegt lassen wir uns das Peugeot Museum natürlich nicht entgehen.

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Die Ausstellung ist wirklich sehenswert, der Ort jedoch recht trist und heruntergekommen, zahlt denn Peugeot keine Gewerbesteuer? 

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Von hier sind es noch knapp 500km, das erledigen wir in einem Rutsch. Das Auto fährt problemlos und kurz vor Sonnenuntergang sind wir zurück in München. Das letze Stück von München bis Straußdorf gibt Theo Begleitschutz.  Zwei Tagora in freier Wildbahn, das gibts nicht alle Tage.

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Endstation Straußdorf, hier ist unsere Neuerwerbung erst mal standesgemäß und stilvoll untergebracht bis TÜV und Papierkram erledigt sind.

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Wie er denn nun getauft wird wollt Ihr noch wissen? Natürlich Paul, wie denn sonst!

Auch ein Vergaser braucht Wasser!

Hoch motiviert begebe ich mich an die Montage der Motorperipherie. Gar nicht so einfach alles anzuschließen nach einigen Jahren der Nichtbenutzung. Zudem muss ich ein paar Teile vom Alt-Motor widerverwenden: Vergaser, Zündung etc. Also planvoll vorgehen! Arbeitsschritte werden nach den Bedarfen des Motors festgelegt. Soll heißen was braucht der Motor zum starten > Luft, Sprit und Zündfunke. Gut. Luft bekommt er, dann Sprit. Benzinpumpe vorhanden (NOS Teil) sollte gehen. Aber was ist das? Die Wasseranschlüsse vom Vergaser sehen "komisch" aus:

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Also, erstmal in den diversen Handbüchern schauen. Doch leider finde ich keine Angaben über das richtige Anschlussschema. Ja, das sind so die kleinen Geheimnisse, aber warum hab ich eigentlich keine Fotos der Anschlüsse VOR der Demontage gemacht? Schreiben die doch immer in den Restaurationsbibeln: "Fotos vor der Demontage machen, damit man weiß wo was angeschlossen wird. Und zu viel Bilder gibt es nicht!" Tja, Recht haben sie!  Aber was nützt mir das jetzt? Also Logisch vorgehen! Immerhin das Haynes Manual zeigt die Wasserzirkulation. Übertragen auf mein Auto heißt das: Zulauf kommt direkt von der WaPu in den Vergaser oben aber wo ist der Ablauf? Beherztes Pusten hilft und ich finde den versteckten Ablauf der direkt an den Zylinderkopf neben den Heizungsablaufschlauch geführt werden soll. Das nunmehr die noch angeschlossenen Schläuche dieser Logik in Länge und Durchmesser nicht folgen, ignoriere ich mal.  Zum Glück hab ich noch diverse Schläuche und so bekomme ich den Wasserkreislauf wieder geschlossen. "Ja, ja ich werde das nächste Mal Fotos machen!" geistert es durch meinen Kopf, denn eigentlich sollte der Motor schon vor zwei Tagen angesprungen sein....

Ansteckend?

Erst Marge, dann Theo, kurz drauf Céline und nun schon wieder Theo:
Tachowelle defekt! Hat der gemeine Tachowellenkillervirus meine Garage infiziert?
Schaut euch das an: Erst vor ein paar Wochen eingebaut und schon kaputt, dabei war das Teil gar nicht aus China sondern aus gutem Altlagerbestand.

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Im Regal liegt noch dieser Wunderkleber vomTeilemarkt, Amerikas stärkster Kleber! Bei einem Auto mit Chrysler Genen ist das genau das richtige.

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278kg/cm2 Zugkraft, das muss reichen, na gut sicherheitshalber gibts noch einen kräftigen Quetsch mit der Crimpzange.

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Et voilà, geht wieder.

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Rein muss er auch wenn er schreit...

Jetzt erstmal rein mit dem Motor! Okay, sollte einfach sein: Motor an Haken, bisschen ruckeln sollte flutschen. Traumtänzer, ich!! Nach divesen Versuchen und nachlassender Kraft (jünger wird man auch nicht - verdammt), nochmal geschaut ob alles richtig montiert ist. Irgendwie "passte" der Motor nicht zur Getriebewelle. Nun gut, da der Motor aus einem Automatikwagen ausgebaut wurde musste ich einiges anpassen. Vorallem die Führungshülse in der Kurbelwelle hatte ich in Verdacht: War sie zu klein? Nachmessen und nachfragen brachten nur ein Ergebnis, dass MUSS passen. Gut, Schwungscheibe, Kupplung wieder montiert und auf zum nächsten Versuch! Leider kein Erfolg! Und nun?

Erlösung kam mit der Anreise eines Freundes ein paar Tage später. Nach nochmaliger Kontrolle der Buchse und Zentrierung der Kupplung gelang es dann! Gibt es einen Trick? Ja! Und der ist ganz einfach: Zu Zweit schraubt es sich gelegentlich leichter! So einfach kann die Welt sein. Ach ja, und wenn der Motor schon fast drinsitzt, ist die Zusammenführung von Motor und Getriebe ein Kinderspiel, wenn dies durch die Motorhalterungsschrauben an der Getriebeglocke erledigt wird!  Und noch ein Trick: Da der Anlasserkranz schon ziemlich abgenutzt war lohnt es sich, diesen etwas zu versetzen. Wie ich lernen sollte, greift der Anlasser immer an den selben Stellen in den Kranz, jetzt kann er auf "frische" Zähne zugreifen. Das schont den Anlasser vorallem aber die Ohren!

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