Leider lief es mit dem Starten in letzter Zeit bei Theo nicht immer so perfekt. Manchmal braucht es mehrere Dreh mit dem Zündschlüssel ehe sich was unter der Motorhaube tut. Irgendwie kommt das Gefühl auf, das es bald gar nicht mehr geht. Ehe es soweit kommt werden die letzten sonnigen Tage genutzt und der Anlasser überholt.
Erste Etappe: Auseinandernehmen und Bestandsaufnahme.
Verdammt viele Teile, wie das wohl alles am Ende wieder zusammengehört?
Der Mechanik fehlt nichts, das Ritzel ist Ok nur die Lager brauchen etwas Schmierstoff. Also erst mal alles säubern und einfetten, denn wie heist das erste Gebot des Autoschraubers: Ölen und salben hilft allenthalben! Ein neuer Magentschalter ist bestellt und weil eh schon alles auseinander gebaut ist gibts noch frische Kohlen obwohl die alten noch ganz gut sind. Für die nächsten 130000 km sollte Theo dann immer fröhlich starten.
Wir sind zwar mit dem Einbau immer noch bei 98%, aber dank einer Brochüre der emsigen Talbot Werbeabteilung mittlerweile völlig über dieses Wunderwerk der Technik aufgeklärt. Schon auf der Titelseite wird in Großbuchstaben klargestellt wozu das neumodische Zeug gut ist: DAMIT SIE WENIGER BENZIN VERBRAUCHEN.
Das ist sehr erfreulich und dem REISEDATENCOMPUTER zu verdanken der für Laufende Überwachung des Benzintanks sorgt und damit zehn, hundert oder gar tausend Kilometer gewinnen kann.
Schade das die Marke Talbot längst untergegangen ist, die Lösung aller Energieprobleme war so nah. Ganz alleine schaft das der REISEDATENCOMPUTER leider nicht, die Mitwirkung des Fahrers ist gefragt:
Nicht der REISEDATENCOMPUTER ist im Auge zu behalten, auch Strasse und Verkehr verdienen nicht die ständige Aufmerksamkeit des Fahrers. Wer sparen will widmet sich unterwegs voll und ganz Vergaser. Motor, Zündung, Getriebe und Luftwiederstandsbeiwert, ganz nach dem Motto:
Nun gut, heute amüsieren wir uns über solche Werbetexte, es bleibt aber Tatsache das Talbot im Bereich Fahrzeugelektronik in den 70er Jahren führend war! Zum weiterlesen hier die komplette Broschüre zum Download.
85% reicht natürlich nicht, das muss besser werden! Also nochmal das halbe Armaturenbrett raus, dabei beten das kein kritisches Plastikteil bricht, Tachowelle um 1 cm kürzen und alles wieder zusammenbauen.
Aha, der Tacho geht wieder, alles andere funktioniert auch noch und nichts klappert. Bonus dank gut geschmierter Welle: Die Tachonadel zittet nicht mehr so sehr wie früher. Als nächstes ist der Ordinateur dran. Das Teil muss kalibriert werden und das kostet Zeit: Navi an die Scheibe, A8, Ausfahrt Neubiberg auf die Autobahn, mit genau 80 km/h bis zum Kreuz Süd, dann mit 100 km/h zurück. Fehler ausrechnen, Ordinateur nachstellen, neue Runde. Übrigens, der Kilometerstein vor Taufkirchen steht 150m zu weit, und der hinter Unterhaching 100m zu früh, könnt ihr gerne glauben ich habs mindestens 15 mal überprüft!
Die Anzeige der Geschwindigkeit stimmt jetzt aufs Komma genau und auch die Verbrauchsanzeige zeigt präzise wieviel vom teuren Benzin gerade sinnlos in Abgase umgewandelt wird.
Die Blende muss noch angepasst werden, der Ausschnitt für die Uhr die beim GLS an dieser Stelle sitzt ist zu klein, daher 1% Abzug vom Endergebnis.
Der Schalter für die neuen Nebelscheinwerfer hat jetzt ein funktionierendes Birnchen aber der passende Aufkleber muss noch besorgt werden. Nochmal 1% Abzug, macht 98%.
Einen Bonus haben wir uns noch verdient. Wir haben mittlerweile rausgefunden das die Nebelscheinwerfer tatsächlich Originale sind und ab Werk genau an dieser seltsam tiefen Stelle eingebaut wurden.