Manchmal frag ich mich, ob wir in unseren Breiten beim Thema Restaurierung nicht etwas zu penibel sind. Da wird wochenlang nach einem Originalteil gesucht, Lacktöne werden wissenschaftlich ausgewertet und alles was eigentlich ab Werk schon immer krumm war gerade gemacht. Ein Blick nach Osten bringt da durchaus erfrischendes zu Tage. So sind mir bei einem abendlichen Streifzug durch die ewigen weiten des Webs gleich zwei von Theo's Brüdern über den Weg gelaufen. Einer in Russland, der andere in der Ukraine. Vermutlich hat es die beiden Anfang der 90er Jahre, wie viele andere hierzulande ungeliebte und daher billige Gebrauchtwagen, gen Osten verschlagen. Das war wohl ihr Glück, den bei uns hätten sie wohl kaum bis heute überlebt und auch der Weg nach Süden um als Taxi Frondienste zu leisten blieb ihnen im Gegensatz zu vielen 504 und 505 Brüdern erspart.
Die heutigen Besitzer hegen und pflegen die Fahrzeuge offensichtlich mit viel Mühe und Hingabe, haben sicher Ihren Spass und sind zu Recht stolz auf auf Ihre Fahrzeuge.
Karbonoptik, warum nicht. Selbstgebaute Steuerung für Heizung/Lüftung und Klima!
Nachgerüsteter Kompressor für die Klimanalage
Sauber renovierter Inneraum, Armaturen und Türen neu bezogen, Leder auf den Sitzen
Blinde Rückleuchten? Kein Problem!
Die Heckablage ist bei allen Tagoras hinüber,
schickes Leder löst das Problem.
Löwe am Grill, warum nicht, ist ja aus dem selben Hause und es sind ja reichlich Peugeot Teile eingebaut. Das O und das T für den Schriftzug finden sich bestimmt eines Tages.
Im Motorraum sieht es ordentlich aus, war die gelbe Querstrebe nötig?
Typisch Talbot die Elektrik....
schönes Auto,
stolzer Besitzer!
Der zweite Tagora steht in der Ukraine zum Verkauf.
Neben einer Neulackierung in schicken lila,
gab es eine komplett neue Inneneinrichtung mitsamt Lenkrad und Türverkleidung
und als Krönung einen BMW 6 Zylinder unter die Haube.
Leider ist dieser Tagora mittlerweile etwas runterkommen, hoffentlich findet sich jemand der ihm nochmal etwas Zuneigung gibt, für 350€ ist er zu haben.
Schön sind sie irgendwie beide, ein erfrischender Kontrast zu den zu Tode restaurierten "bloß nicht anfassen" hochglanz Schätzen die wir in Maxlrain (be)wundern durften.
Zwei Versuche in mehreren Sprachen mit den Besitzern Kontakt aufzunehmen sind leider gescheitert. Vieleicht lesen Sie ja hier zufällig mit, über eine Kontaktaufnahme würde ich mich freuen!
Gefunden hier:
https://www.drive2.ru/cars/talbot/tagora/tagora/alligatorus/journal/
und hier:
https://auto.ria.ua/auto_talbot_tagora_5393695.html