Auf ins ferne Schozachtal
Mit frisch poliertem Blech und bestens gelaunt haben wir folglich Samstag früh unsere jüngsten auf die Rücksitze gegurtet und sind siegessicher und mit Stopuhren ausgerüstet gen Westen aufgebrochen.
Sonntag früh ab 8 Uhr versammeln sich 120 Old- und Youngtimer vor der Gemeindehalle in Ilsfeld. Französische Fahrkultur wurde ausser durch 504 Coupé und Tagora noch von einem Peugeot 201 Baujahr 1934 und einer Renault Caravelle würdig vertreten.
Da nach Fahrzeugalter gestartet wird mussten wir noch bis um 11:00 warten ehe es los ging. Als sichere Gewinner stehen wir natürlich schon mal im Tor.
Das Schild ist bereits festgemacht, es blieb also noch genug Zeit für einen Kaffee und um uns mit der Aufgabenstellung vertraut zu machen.
Wozu sind eigentlich diese ganzen Zettel gut?
Jeder Teilnehmer erhält eine Landkarte und eine Wegbeschreibung mit Kilometerangaben, die Strecke sollte damit durchaus leicht zu finden sein.
Damit sich auch wirklich keiner verfährt, wurden überall entlang des Weges Markierungen angebracht. Hier wird es etwas komplizierter.
Gelegentlich zeigen kleine Pfeile zeigen den Weg,
aber so einfach ist es nicht immer. Es gibt auch noch Kreise (rechts abbiegen),
Dreiecke (geradeaus fahren) und
Vierecke (links abbiegen).
Nun ja, das kann man sich ja gerade noch merken.
Einige Porsche Fahrer sind doch lieber auf Nummer sicher gegangen.
Wie genau war das jetzt mit dem linksabbiegen, Kreis oder Viereck? Malen wir zur Sicherheit einfach beides hin, wird schon passen. Jetzt habe ich gar nicht geschaut was auf dem Zettel in der Mitte stand, "Kuppling links, Bremse rechts" ?
11:00! Los gehts, der etwas jüngere 504 folgt dem Talbot.
Jedes Fahrzeug wird von einem Sprecher vorgestellt ehe es auf die Strecke geht. Guter Mann das Modell heist "T A G O R A", nächstes mal gehe ich vorher hin und übe mit dem Veranstalter die Aussprache.
Gleich hinter dem Start gibt es eine erste Prüfung. Es gilt mit genau 30cm Abstand längs einer Linie anzuhalten. Hut ab vor Michaels Fahrkünsten der das auf Anhieb fehlerfrei hinbekam obwohl die Tagora Hinterachse 5 cm schmaler als die Vorderachse ist! Kein Punktabzug, wie sollte es auch anders sein, weiter gehts.
Am Ortsende dann die nächste Challenge: Ein 2km langer Streckenabschnitt ist mit genau 30km/h zu durchfahren. Praktischerweise ist die Fahrzeit auch gleich Sekundengenau angegeben. Da kann ja nichts schiefgehen, Stoppuhr raus und los gehts!
Nun ja.. auch ein kurzer Spurt auf gefühlte 150km/h brachte uns nur mit 6 Sek. Verspätung ins Ziel. Alles nicht so schlimm, es gab einen Abzweig auf der Strecke, die Porsches sind bestimmt nie angekommen und wir sind gewiss weiterhin in Führung!
Ab hier gehts auf freier Strecke weiter.
Mit Karte und dank sorgfältiger Beschilderung kein Problem
und wir genießen die angenehme Fahrt in schöner Landschaft.
Leicht störend waren nur die Rufe von den hinteren Sitzen "Papa, hier waren wir heute schon mal", "Warum haben die Autos vor uns alle viel höhere Startnummern?". Sollten wir den Kids nicht doch mal Erdkunde Nachhilfe verordnen?
Unterwegs gibt es noch weitere Spielchen, z.B. Mittig einparken, der Punkterichter wollte uns partout nicht glauben das auch die Vorderachse asymetrisch ist und schreibt ein paar Strafpunkte. Was er mit dem Kommentar "Das sind dann wohl die letzten" meinte hab ich nicht verstanden, wollen die etwa Carmen und Joachim nicht mehr antreten lassen?
Als nächstes nochmal eine Strecke die auf Zeit zu fahren ist.. diesmal waren wir jedenfalls nicht zu spät dran :nix: eher etwas zu früh, na gut reichlich zu früh, soll ja keiner sagen wir könnten Fehler nicht zugeben.
Die Jungs in den heißen Youngtimer Kisten müssen ja wahnsinnig geheizt haben, stehen jetzt alle vor uns obwohl erst lange nach uns gestartet.
Spätestens bei der Mittagspause wurde klar das wohl alle Teilnehmer ausser uns eine Abkürzung gefahren sind. Wie sonst ist zu erklären das Carmen und Joachim fast eine Stunde auf uns warten mussten obwohl Sie nach uns gestartet waren?
Zum Ärgerniss der Kinder gab es dehalb für uns nichts mehr zu essen, die Würstlbude war bereits ausverkauft.
Nun ja, damit sowas nicht nochmal passiert, sind wir den Rest der Strecke hinter dem 504 Coupé geblieben, nicht das die zwei nochmal schummeln.
Zum Abschluß versammelten sich alle Teilnehmer nochmal in Ilsfeld bei Essen und Trinken und reichlich Publikum.
Leider mussten wir wegen der langen Anfahrt noch vor der Preisverleihung Richtung Heimat starten, unseren Siegerpokal holen wir uns beim nächsten mal ab!
Es war ein abwechslungsreicher schöner Tag, wir hatten viel Spass und es war mal was anderes als die üblichen 504 Ausfahrten.
Peter Michael Laura & Karl.