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Grün

Eigentlich wollten wir schon recht früh Richtung Niederbayern starten um die Strecke für das im nächsten Jahr geplante Tagora Treffen auszukundschaften. Ich bin schon um kurz nach acht in Ebrach und genieße den ersten Kaffee während Michael über logistische Probleme grübelt die noch schnell vor der Abfahrt gelöst werden sollen. Bei so vielen Autos im Stall ist das gar nicht so einfach, ein bisschen wie das Rätsel mit Wolf, Ziege und Kohlkopf. Also: Ich stehe mit Marge vor der Tür, die Tour wollen wir mit dem SX machen, der ist aber gerade bei Meister Speuser, da er neue Stoßdämpfer bekommen hat. Theo's blasender Auspuff wurde abgedichtet und er muss auch von da weg. LaVerdette hingegen muss für den TÜV dorthin. Als Zusatzchallenge soll die Strecke wenigstens einmal befahren worden sein ehe LaVerdette unterwegs ist, nicht daß in der grünen Landschaft ein paar Herren in Grün sich all zu gründlich mit Fragen zur grünen Versicherungkarte grüner Oldtimer beschäftigen müssen.
Gegen 9:00 machte ich diese Bilder während Michael in der Halle rumrangierte.

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So gegen 10:00 musste ich dann doch kurz anhalten um das Vordringen der Gletscher ins bayerische Voralpenland zu dokumentieren, von wegen globale Erwärmung!

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Um 11:00 dann dieses Bild, in und vor der Halle wird erneut rangiert. 

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Bald 12:00, alles so grün hier.

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Nicht im grünen Bereich hingegen sind die Ergebnisse dieses Tests, nur gut daß die Sonne auf der Anzeige stand und das Bild davon nichts geworden ist.

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Bald 13:00... nach einer Stärkung im Biergarten, gehts endlich ab Richtung Norden. Ziel ist die schöne Gegend rund um Abensberg in Niederbayern. Dort werden wir am 13.06.2015 ein großes Talbot Tagora Treffen veranstalten. Tagora Fahrer: merkt den Termin schon mal vor.

Wir haben vor nichts zurückgeschreckt um eine schöne Strecke im Hopfenland zu erkunden.

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Bei einem Wendemanöver sind wir im Graben aufgesessen (von wegen laut Karte gehts hier durch), haben reichlich Radfahrer auf 15km staubiger Piste durch den Wald eingepudert (keine Angst, die Strecke bleibt euch erspart) und Ziele gestrichen, wo die Anzahl der Busse auf dem Parkplatz direkt proportional zu denen der Frittenbuden war, was bekanntlich nichts gutes verheisst. Stattdessen haben wir für euch ein paar schöne einsame Fleckchen für Fotostops gefunden

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und wunderbare kleine Wege erkundet.

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Für Unterkunft und das Kulinarische wird bestens gesorgt sein und es wird reichlich Zeit für gesellige Benzingespräche geben. Ok, Tagorafahrer unterhalten sich eher über Kunststoffteile. also wird wohl statt Benzin, Plastik geredet werden. Ein paar Highlights verraten wir jetzt noch nicht, ein Bild vorab muss reichen.

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Das komplette Programm kommt in ein paar Tagen. findet Ihr hier: https://www.talbot-tagora.de.

V wie...

V wie Vakuum: „Was ist ein Vakuum?“ – „Ich habs im Kopf, aber ich komm nicht drauf.“ -
"Denk nochmal nach!" Dieses Mal geht der Blick in meine Garage. "Oh, ein leerer Platz!"

Und dann überschlagen sich die Ereignisse:
V wie V8: Einer meiner ewigen Jugendträume, kam leider immer nur in riesigen Ami-Schlitten vor…dachte ich. Bis ich kürzlich von einem SIMCA Chambord las, serienmäßig ausgestattet mit einem Ford-V8-Motor, gebaut in Paris/Poissy. 1954 übernahm SIMCA die Fabrik und verbaute die Motoren nun selbst in seiner Baureihe VEDETTE mit Modellen wie Versailles, Regénce, Marly, Beaulieu, Chambord. Ein französischer V8!:-)
Unvorsichtigerweise erzähle ich Peter davon. Die Folge: Ich werde bombardiert mit mails wie „schau mal, dieser hier, hmm zu teuer“, „Beaulieu in Belgien“,  „hier gibt’s gleich zwei zum Preis von einem, leider Schrott“, „hier ist einer, aber der Verkäufer hat schlechte Kritiken“…Dann die Annonce aus leboncoin.fr mit einem grün-grünen Chambord!
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Und dieses Auto steht mal nicht in La Rochelle oder Marseille, nicht in Bordeaux oder in der Normandie. Steht quasi „gleich ums Eck“, eine Stunde hinter Sochaux am Rande des Jura. Kontaktaufnahme mit Hindernissen (anderes Thema) gelungen, es kommen rund ein Dutzend mails mit Bildern, die nur eine Option zulassen: „Da müssen wir hin!“
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Denn neben den 35 Bildern vom Auto sendet der Verkäufer uns Bilder einer Werkstatt, wie man sie sich nur wünschen kann, Oldtimer in jeder Ecke! Von Aronde bis 304 und jede Menge Vedette´s.
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V wie Vorsehung: Zufällig bin ich diese Woche im Südbadischen, das verkürzt den Weg nach Dolé ungemein. Peter springt Mittwoch früh in den 9€-Fernbus München-Freiburg und schon am frühen Nachmittag sind wir unterwegs ins Jura. Auf dem Weg versuchen wir, einem (angeblich) französischen Baguette ein paar Geschmacksnoten zu entlocken, vergeblich. Allerdings sollte sich dieser Kauf am nächsten Morgen noch als Glücksgriff herausstellen.
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V wie Vedette: Dolé, in der Werkstatt von Thierry Quoy lässt sich der grün-grüne Chambord bewundern. Ein Rundgang und Blick ins und vor allem unters Auto lassen uns zufrieden feststellen, dieser Weg hat sich gelohnt. Die Probefahrt wirft dann zwar doch noch Probleme mit den vorderen Trommelbremsen auf, diese werden aber sofort behoben. Die Preisverhandlung ist etwas zäh, am Ende gibt’s noch ein paar seltene Chromteile und einen maßgeschneiderten neuen Himmel obendrauf.
Wer sich unvorbereitet in ein ´50er-Jahre-Auto setzt, kommt sich zunächst vor wie ein Fremdkörper, der Griff zum Gurt geht ins Leere, irgendwie sitzt man mehr „drauf“ als „drin“. Aber nach einiger Fahrtzeit gewinnt man der aufrechten Sitzposition hinter dem riesigen Lenkrad, dem manuellen Blinkerhebel (MITTIG auf der Lenksäule zwischen Lenkrad und Armaturen!), der 3-Gang-Lenkrad-Schaltung und anderen Fremd-Gimmicks immer mehr das Gefühl ab, das ist noch Autofahren pur. Mir gefällts mit jedem Kilometer mehr. Peter dagegen, mein hinterer Geleitschutz auf den Autobahnen, hat nach den ersten 3 Stunden von 21:00 bis Mitternacht schon die Nase voll. Voll von dem Öl-Abgas-Gemisch, da die Vedette dank offenem Öldampf-Ableitsystem beim Beschleunigen leicht nebelt.
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Hier wird Meister Speuser eine geschlossene Lösung schaffen müssen. „Stinky“ nennt Peter die grün-grüne. Pffft, Weichei! Am nächsten Morgen Öl-Check und nun macht sich wenigstens noch die Verpackung der Vortags-Baguettes als Trichter nützlich.
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Um 10:00 Uhr dann Abfahrt über den Schwarzwald. Vorher noch schnell ein Bild vorm Wasserschloß in Lörrach, was dem Mann im Hintergrund offenbar nicht gefiel, obwohl doch am Zaun groß steht: "Grünanlage", ja und grüner gehts doch nicht!
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Wie schon bei Pauls Überführung aus Bordeaux treffen wir auf Wegelagerer in Form eines Blitzers. Der hier stand allerdings auf der Spitze des Feldbergs und da war bei der Vedette das eau noch chaud und die Vitesse fast im Bereich einer verkehrsberuhigten Zone, also um die 40 km/h. Es sind halt nur 84PS bei 2,3 Liter Hubraum, die die knapp 1,4 t bewegen sollen.

V wie Vitesse: Habe sehr selten die 100km/h überschritten, nicht weil der Chambord das nicht könnte (V max: 145 km/h), aber die Geräuschkulisse in höheren Drehzahlen (DZM hat er sowieso nicht) ist schon mächtig. Zum LKW-„Jagen“ reichts da nur knapp, zum LKW-„Entkommen“ dann aber doch…

V wie Verbrauch: Jaa, sind dann schon mal 13 Liter bei gleichmäßiger Autobahn-Fahrt geworden, aber das finde ich äusserst moderat. Die Berg- und Talfahrt hätte ich dann höher eingeschätzt, war aber nicht viel mehr. Der Ölverbrauch dagegen stellt mich nicht zufrieden.
Am Bodensee gehts entlang mit Zwischenstopp zur "Modell-Pflege" bei Gregor, der unsere Autos in akribischer Handarbeit einzeln und äusserst authentisch fertigt. Danke für die Autos und den Kaffee!
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Die restliche Rückreise bei erhöhtem Verkehrsaufkommen stellt die Vedette nicht weiter vor thermische Probleme. Und wieder mal hat uns den ganzen Weg von 750 km auch das Wetter nicht im Stich gelassen, bei strahlender Abendsonne erreichen wir Ebrach/Obb. Und können nach ein paar schönen Bildern den V8-SIMCA zum V6-PEUGEOT und V6-TALBOT stellen.
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Fast hätte die Nachbarstochter uns den Tag dann doch noch versaut: „Sieht aus wie ein Mercedes.“ Ja, ja…Brille?
V wie Fielmann!

Es Passt

Dieses Jahr war der Winter in weiten Teilen der Alpen relativ schneearm, was zu einer frühen Öffnung vieler Passtrassen schon Mitte Juni führte. Auf dem Weg von München an die Côte d’Azur mangelt es nicht an Gelegenheiten die zurückzulegenden Distanzkilometer um ein paar Höhenmeter zu ergänzen. Für Marge ist das keine Herausforderung, zumal ihr Motor ja nach der kürzlich erfolgten Überholung nur so vor Kraft strotzt. Wir lassen uns also Zeit für die Fahrt nach Süden und nehmen so ziemlich jeden Pass in Angriff der uns unter die Räder kommt:

Lukmanier 1916m, Nufenen 2478m

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Forclaz 1527m, Petit St-Bernard 2190m, Iseran 2770m

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Télégraphe 1566m, Galibier 2642m

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Izoard 2356m

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Agnel 2744m

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Sampéyre 2282m

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Diverse Warnschilder und Hinweistafeln konnten uns schon in Island nicht aufhalten und wir halten uns an die bewährte Methode: Ignorieren und weiterfahren.

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Leider war die Querverbindung vom Mairatal über den Esischiepass und weiter über den Valcavera Pass ins Sturatal wegen Schnee gesperrt. Das zwingt uns zu einem kleinen Umweg um nach San Magno im Tal von Castelmagno zukommen, eine Fahrt die nicht nur wegen der örtlichen Käsespezialität lohnt.

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Den Tendapass (1870m) konnten wir von Norden her noch anfahren, mussten dann jedoch umkehren.

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Die mit 46 Kehren gespickte Südrampe ist derzeit leider wegen Bauarbeiten gesperrt und die Aussicht nach 45 Kehren vor einem Bagger zu stehen und die einspurige Schotterstrasse rückwärts hinauf zu müssen lies uns dann doch ausnahmsweise das Schild respektieren.

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Marge en balade

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Dieses Foto am Quai in St-Tropez ist nun schon vier Jahre alt, Mittlerweile sind die Kinder zu groß für die Cabrio Rückbank, daher muss Marge uns in die Pfingstferien an der Côte d’Azur bringen.

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Dies ist auch für einen 504 GL ein schönes Fotoplätzchen und Marge entlockt sogar dem Gendarmen der gerade dem fetten Audi zwei Strafzettel verpasst (einen für Durchfahrt verboten und fürs Halteverbot noch einen extra) ein Lächeln. Dennoch, um einen blauen 504 GL zu fotografieren gibt es nur eine Stelle in St-Tropez wo schon vor über vierzig Jahren ein blauer Peugeot die Aufmerksamkeit der Executive erweckte.

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Leider lies sich nirgendwo ein gelber Regenmantel auftreiben, aber der Gendarm schiebt dort immer noch Dienst.

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Natürlich ist für den Adjudant Chef hier immer ein Parkplatz reserviert.

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I am Hockenheimring

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Lustiger Schnappschuß bei Pauls erstem Besuch einer Rennstrecke anlässlich eines Drift-Trainings letzten Sonntag. Fortuna hatte zugeschlagen: "Die Pressewoche gratuliert Ihnen zu Ihrem Gewinn." Ja dann...
Unterhalb der mächtigen Tribünen wirkt Paul hier wie vom anderen Stern.
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Hier könnte man heute noch einen lupenreinen Schwarz-Weiß-Film drehen, selbst die Autos...alles eine Suppe in schwarz, weiß und silbergrau
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Na, ja, bis auf das blaue Coupé...wer hats gefahren? Na klar, ich!
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Muss gestehen, dass ich dem Wagen eher selten meinen Willen aufzwingen konnte.
Aber das hier Erlernte hätten wir gut auf den Sonderprüfungen bei LeJog 2013 anwenden können.
Pauls erhoffte Runde auf dem Ring fiel ins Wasser, nicht in das der Bewässerunganlage fürs Driften, nein, es war Porsche-Cup -oder wie Peter immer so schön sagt: Scheckheft-Renntag- . Na, ja, mit (noch) überschaubarer Leistung unter der Haube und Winterreifen wärs wohl auch derzeit nicht die große Nummer geworden. Was nicht ist...
Paul hat an diesem Wochenende wieder alles erleben dürfen, von Kopfschütteln bis Anerkennung, wobei letzteres überwog. Deshalb lösen wir noch schnell das Bild vom Anfang auf:
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