Der Herbst ist da und trockene Sonnentage werden seltener. Marge hat das wohl mitbekommen und versucht doch tatsächlich dem Regen zu entkommen indem sie kurzerhand den Betrieb des Scheibenwischers verweigert. Eigentlich ist das nicht so ihrer Art, selbst wenn mal was kaputt geht bringt sie uns doch immer zuverlässig und sicher nach Hause. Vielleicht hat sie ja ein paar schlechte Erinnerungen aus füheren Zeiten in Afrika? So einfach geht das nicht meine Liebe, schon gar nicht da du nächste Woche als Hochzeitsauto unterwegs sein sollst.
Die Elektrik ist schnell überprüft, Sicherung OK, das Relais schaltet und Strom kommt am Motor an. Es muss an der Mechnik liegen.
Der Motor scheint in Ordnung zu sein, die Kohlen haben noch reichlich Material und das Wischergestänge läuft leichtgängig. Im Getriebe sieht es aber nicht so gut aus. Nach 38 Jahren ist die Fettfüllung zu einer zähen Masse erstart die nur noch bremst statt zu schmieren. Der alte Dreck kommt raus, alles wird geputzt und und frisches Fett eingefüllt. Kurzer Probelauf direkt an der Batterie: Surrt wie am ersten Tag. Drei Schrauben, ein paar Kabel und schon ist alles wieder beisammen.
Fleißige Blogleser wissen ja schon, das unser Dinin Paul neuerdings mit 6 Zylindern unterwegs ist. Der "neue" Motor läuft, dafür das er 24 Jahre stand und wir absolut gar nichts dran gemacht haben, erstaunlich gut und einige Testkilometer wurden bereits zurückgelegt. Es stehen noch Restarbeiten an und eine Schönheit ist der stolze PRV auch nicht gerade, Dreck und Rost überall.
Der Choke ist noch nicht eingebaut, die Vergaser müssen überholt und eingestellt werden, der Drehzahlmesser vom 4 Zylinder zeigt Unsinn an und der SX Bordcomputer fehlt auch noch.
Die Sommerferien sind vorbei, heute ging es mit den Arbeiten los.
Erst mal den Luftkasten und die Vergaser runter, jetzt sieht man erst so richtig wie dreckig der Motor wirklich ist.
Jemand hat den Innensechskant der Ventildeckelschraben rund gedreht und diese dann mit einer Feile in Schlitzschrauben verwandelt. Gottseidank ist das die bisher einzige Bastelei die wir am Motor gefunden haben.
Die Dichtgummis am Ansaugkrümmer sind wie üblich hinüber, die Distanzplatte überaschenderweise nur auf einer Seite gebrochen.
Die losen Teile landen im Eimer mit einem Spültab als Begleitung.
Der Rest wird reichlich mit Motorreiniger eingeseift und dann mit Hochdruck gereinigt. Sieht doch schon viel besser aus!
Nachdem die Arbeiten am Dinin Tagora soweit fortgeschritten sind, dass er zurück auf der Straße ist, wird es Zeit aufzuräumen. Der Spender SX wurde um alles erleichtert was wir noch brauchen können und muss jetzt vom Hof.
Was für ein miserables Wetter für so eine bedaurliche Aufgabe.
Es ist soweit, der Totengräber schreitet zur Tat.
Der Tagora bleibt bis zum Ende ein Außenseiter.
Statt die letzten Stunden in Begleitung anderer Leidensgenossen verbringen zu dürfen, landet das ehemalige Flagschiff der edlen Marke Talbot direkt auf dem Haufen mit Haushaltsschrott.
Die Presse wartet schon im Hintergrund auf Futter.
In letzter Zeit wurde viel geschraubt, Zeit mal wieder zu fahren. Am Samstag ging es mit den beiden Cabrios ins Allgäu, zum jährlichen Oldietreffen an der Badwirtschaft Malleichen.
Die dunklen Wolken verziehen sich im Laufe des Vormittags, Céline schnurrt mit neuem Vergaser so gut wie lange nicht, Charlotte freut sich mal wieder auf eine größerer Fahrt gehen zu dürfen und wir sind bald am Ziel.
Es wird ein schöner Tag an diesem netten Ort.
Drei weitere 504 Cabrios finden sich ein, etwas Fachsimpelei muss natürlich sein.
Es gibt dieses Jahr etwas zu gewinnen, natürlich ein schönes handgemachtes Modell von Gregor Mager der das Treffen perfekt organisiert hat, was für ein Kleinlaster ist das?
Ein Citroën von 1926, peinlich: von uns fünf Franzosenfahrern hat es keiner gewusst. Die Abendsonne begleitet uns nach Hause, ein rundum gelungener Tag.