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Autopsie

Der Tagora SX muss natürlich schnellstmöglich näher inspiziert werden. Im Gegensatz zu unseren bisherigen Neuzugängen, die zumindest fahrfähig waren, gibt es diesmal durchaus noch Platz für Überraschungen. Das Auto stand 23 Jahre in einer Garage und das bleibt nie ohne Spuren, erstaunlich, dass er rollt und bremst.
Um weitere Schäden zu vermeiden, haben wir ihn die Nacht über tiefgekühlt gelagert.

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Erst eimal einen Blick in den Kofferraum, nette Zugabe 5 Stahlfelgen.

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Dazu gibt es noch 5 original Alufelgen und eine Tüte mit den dazugehörigen Radkappen. Sehr schön, nur wurden leider die letzen TRX Reifen dieser Größe vor 20 Jahren produziert. Selbst wenn sich noch welche aus Altbestand finden, uns steht nicht der Sinn danach, ein Auto das 200 km/h schnell ist mit knallharten Gummis zu fahren. 

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Weiter gehts ans andere Ende des Fahrzeugs. Auf die Haube:

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Alles drin, alles dran, nix verbastelt, sehr gut. Ob der Motor läuft? Das wird sich noch zeigen, fest ist er jedenfalls nicht. Schnell noch das Monsterluftfilter runter, die Vergaseranlage ist einfach geil.

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Was ist das, Dinosauriereier, Kartoffeln?

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Es sind nur Steine, wie sind die dahingekommen?




 

 

 

 

Auf dieser Fahrzeugseite gibts noch eine Zugabe, diesmal was biologisches.

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Was mag das sein? Eine Tagoratte?

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Weiter gehts, an die Unterwäsche. Hier siehts rundum gut aus.

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Sogar der Auspuff ist noch zu retten.

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Die Federbeine wurden offenbar schon mal getauscht, ein Dankeschön an den Erstbesitzer.

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Etwas Rost an einer Tür,

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die anderen sind in Ordnung.

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Hier muss was gemacht werden

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und hier auch.

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Innen siehts gut aus, der Himmel fällt uns nicht auf den Kopf und sogar die Hutablage ist in Ordnung.

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Der Spiegel ist natürlich hinüber und die Türverkleidungen haben keine Lüftungsgitter, alles andere wäre auch ein Wunder gewesen.

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Summa summarum, etwas Arbeit ist dran, aber nichts Dramatisches. Die große Frage ist natürlich ob der Motor läuft, wir werden demnächst mal Zündung und Vergaser checken und einen Startversuch wagen.

Déjà-vu

Es ist Winter, eiskalt, es schneit, und ich sitze im Zug in Richtung Saarbrücken. Hatten wir das nicht schon mal: Einmal zur Saar und zurück ?

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Schuld daran ist eine knappe E-Mail, die Montag eintrudelte, im Anhang ein paar Bilder von einem silbernen Tagora SX, der im Matsch steht.

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Das gabs doch auch schon mal: Aller guten Dinge sind drei.

Kurz drauf folgen noch Bilder der kompletten Papiere einschließlich des KFZ-Briefs mit nur einem Haltereintrag und der Stillegung von 1993.

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Gekrönt wird das Ganze mit der glaubhaften Versicherung, dass der Tagora bis vor Kurzem trocken stand und erst vor ein paar Tagen obdachlos wurde. Ein Tagora SX aus Ersthand, der 23 Jahre trocken abgestellt stand? Was bleibt uns anderes übrig, als da mal näher nachzusehen. Michael musste eh in die Gegend und hat sicherheitshalber den Anhänger dabei... man kann ja nie wissen.

Um kurz nach 15:00 fahren sind wir vor Ort, sieht vielversprechend aus, findet Ihr nicht?

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Mit Schnee bedeckt steht der arme Tagora in einer Ecke und hofft auf seine Rettung.

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Die Besichtigung verläuft zufriedenstellend, es gibt ein paar Macken aber keine fundamentalen Probleme. Ob der Motor läuft ist nicht rauszufinden, fest ist er nicht.
Nach kurzer Diskussion werden wir uns handelseinig. Der Besitzer ist etwas überrascht, dass wir gleich mit dem Anhänger vor Ort sind und besorgt schnell im Schreibwarenladen um die Ecke einen Kaufvertrag während wir schon mal aufladen.

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Eigentlich wollen wir ja einen Tagora los werden, wer braucht schon 3 Talbot Tagora? Nun haben wir vier, es gibt schlimmeres im Leben...

LaVerdette

Wer auf Google / Bilder „Vedette“ eingibt, erkennt gleich die Parallele zum Simca Vedette Chambord: Vollendete Formen schmeicheln dem Auge ;-). Aber der Gedanke, dass sich das Ford/Simca-Management bei der Namensfindung seiner Modellreihe an aufreizender Unterwäsche orientiert haben könnte, scheitert gleich an der Erkenntnis, dass man stets von DEM Vedette sprach. Auszug aus einem Prospekt:
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Oder hatten die Herren einfach nur ein Problem, wie sie sonst diese Namensgleichheit daheim ihren Ehefrauen erklären könnten?
DER Vedette Chambord also hat in meinen Augen wirklich eine rundum vollendete Form, wobei die Seitenansicht für mich zweifelsfrei das optische Highlight darstellt.
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Und soviel Charakter sollte einfach nicht namenlos durch die Gegend fahren müssen. Aber anders als bei unseren Tagora Theo und Paul (der SX ist und bleibt namenlos) kam wie bei den Peugeot Marge, Charlotte und Céline nur ein weiblicher Name in Betracht, man spricht ja auch von la voiture. Und so entstand der Mix aus „sie“, „grün (frz.vert)“ und „Vedette“:
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(An dieser Stelle prangt im Original in gleicher Farbe und Schriftart profan Vedette .)
Nein, es handelt sich hier nicht um eine meiner früh-schulischen Laubsäge-Arbeiten :-) . Heute lässt sich fast alles per 3D-Drucker herstellen, wie dieser Schriftzug aus Alumide. Das Erstellen der druckerfähigen Datei hat allerdings wohl länger gedauert, als das Ding tatsächlich einfach auszusägen. Danke, Peter!
Auf den Aberglauben in der Art Schiffs-Taufe mit Flasche gegen den Bug o.ä. haben wir verzichtet. Bin mir sicher, das alte Blech von LaVerdette hätte es ausgehalten…
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Zeremonienmeisterin

Heute durfte LaVerdette   sich ihr Spritgeld mal selbst verdienen: als Hochzeits-Auto.
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Kleine Spritztour vom Schliersee zum Standesamt nach Fischbachau und wieder retour. Dem schönen Brautpaar hats mächtig gefallen. LaVerdette und mir auch.
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Kurios: Die farbliche Übereinstimmung vom Auto mit dem Eingang zum
Schlierseer Bauerntheater, dem Ort der Hochzeitsfeier.
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