Nachdem Paul äußerlich und unter der Haube gründlich renoviert wurde, steht schon seit langem der Austausch der schäbigen Innenausstattung an. Sich auflösende Türpappen, bröselndes oder fehlendes Plastik rundum, gerissene Sitzbezüge und ein mit Stecknadeln befestigter Dachhimmel: das geht gar nicht. Die sehr gute Einrichtung die wir aus dem Tagora SX der den V6 Motor gespendet hatte gerettet haben, blockiert noch dazu einen Garagenplatz. Höchste Zeit Paul zu innerer Schönheit zu verhelfen. Der sonnige Spätherbst kommt da gerade recht.
Pauls Innenausstattung ist schnell ausgebaut, als erstes wird der beige Fleckenteppich durch das frisch gewaschene graue Exemplar aus dem Schlachtwagen ersetzt.
Mit etwas ruckeln und schieben ist er drin, aller Anfang ist leicht.
Weiter geht's mit dem Armaturenbrett, sieht nach viel Arbeit aus, letztlich war es schnell gemacht. Lenksäule lösen, ein paar Schrauben, die Kabel sind alle mit Steckern versehen, und das wars auch schon. Die frisch polierte Mittelkonsole kommt zusammen mit der Lenkradsäulenverkleidung auch gleich rein.
Mehr Arbeit macht der Himmel, der alte fällt quasi von alleine runter, die Angst der Gallier vor dieser Gefahr ist durchaus berechtigt.
Da wir bei Theo schlechte Erfahrungen mit dem heilen Ausbau der Pappe gemacht hatten, bleibt sie diesmal einfach drin und wird nur gründlich gereinigt damit der neue Stoff auch hält.
Der neue Bezug wird aufgeklebt. Der Verkäufer hat versichert das der spezielle Polsterkleber nicht durchschlägt und hässliche Flecken verursacht, so wie es leider bei Theo passiert ist. Sieht gut aus!
Nächster Schritt: die Randleisten. Diese sind aus Plastik das im Lauf der Zeit jegliche Elastizität verliert und schon bricht, wenn man nur scharf hinschaut. Selbst mit den Einzelteilen die wir aus vier verschieden Tagora gerettet haben lässt sich nur mit ein paar Klebestellen ein kompletter Satz zusammenbasteln.
Immerhin, es fehlt nichts, das ist schon viel Wert.
Die Bruchstellen werden verstärkt, damit bei der Montage nicht alles gleich wieder auseinanderbröselt. Eine Dose Sprühfarbe sorgt für einheitliches grau.
Natürlich ging das nicht gut, aus drei Klebestellen wurden am Ende fünf. Beim nächsten Mal werde ich rundum auf der kompletten Länge Plastikstreifen hinterkleben ehe ich den Einbau wage. Viele Stunden und Flüche später ist alles gut, dass sich im Bestand tatsächlich ein Satz heiler(!) Haltegriffe findet, hebt die Stimmung gewaltig.
Weiter geht es mit der Hutablage, frisches Kunstleder lässt das sonnenverbrannte Teil in neuem Glanz erstrahlen.
Die Sitze benötigen dringend eine Tiefenreinigung mit Teppichschaum der auch für geruchliche Neutralität sorgt.
Die Kopfstützen sehen besonders schlimm aus, einer der Vorbesitzer war offenbar Großverbraucher von Haarpomade.
Am Ende des Tages ist alles wie neu und die Sitze laden zu einer bequemen Fahrt ein, ohne befürchten zu müssen eine Hautkrankheit zu bekommen.
Die gründlich geputzten Türpappen stehen zum Einbau bereit.
Ein Streifen Klebeband verhindert das die Oberkante ausfranst und erleichtert die Montage.
Sieht gut aus!
Endspurt: Armaturen, Bordcomputer und ein neues Radio finden ihren Platz. Nun ist Paul auch im inneren ein echter SX mit höhenverstellbaren Fahrersitz, Kopfstützen hinten und einem zusätzlichen Zigarettenanzünder für die Herrschaften auf den hinteren Sesseln.