"Gute Fahrt, Ihr Kundendienst", ist das nicht nett. Marge läuft nun wieder wie ein Neuwagen; das Wasser bleibt wo es hingehört, alle vier Zylinder leisten ihren Beitrag zum Vorschub und der Motor schnurrt sanft wie es sich für einen Löwen aus Sochaux gehört.
Die Kolben und Büchsen waren mehr als überfällig, rundum verschlissen und an 2 Zylindern mit Spuren von Kolbenklemmern, ab auf den Schrott damit.
Schön geputzt wird der Block...
mit Neuteilen bestückt.
Wo nun eh alles ausgebaut war, gab es auch noch neue Ventilschaftdichtungen und einen frischen Schliff für die Ventile. Damit sollte Marge für die nächsten 300000 km fit sein. Eine erste Probefahrt beschert uns ein kurzes aufreißen der Wolkendecke und diese unglaubliche Fernsicht aus dem Voralpenland bis zum Großglockner, na wenn das kein gutes Omen ist!
Dank neuer Fußdichtungen bleibt bei Marge jetzt das Wasser wo es hingehört, nur leider läuft die Dame nicht ganz rund.
Das wundert nicht, denn auf zwei Zylindern ist der Druck nicht mehr ganz so wie er sein sollte. Hätten wir vorher gemessen dann wäre uns einiges an Arbeit erspart geblieben. Nun denn, danach ist man immer schlauer. Jetzt bleibt nichts anderes übrig: Alles nochmal auseinander nehmen und neue Laufbüchsen einsetzen.
Der Versuch vom letzten Oktober bei Marge den laufenden Wasserverlust in Richtung Motor zu bremsen war leider ohne Erfolg. Statt gutem Motoröl diente zuletzt nur noch eine zunehmend wässrige Mischung der Motorschmierung. Das kann nicht lange gut gehen, eine Lösung muss her. Alle befragten Spezialisten waren sich einig: Es sind wohl eher die Fußdichtungen für den stetigen Verlust an Flüssigkeit verantwortlich und nicht die Zylinderkopfdichtung. Leider meinten auch alle, oh je, das ist eine größere Aktion, bis auf unseren guten Meister Speuser aus Straußdorf. O-Ton: "Jo, so schlimm ist das nicht, Ölwanne runter und dann ist das schnell gemacht". So spricht der alte Meister der die Operation wohl schon 1000x gemacht hat. Tatsächlich waren die Dichtungen im nu getauscht und bei der Gelegenheit wurden Marge's Herz auch gleich neue Lagerschalen spendiert. Meister Speuser war so schnell, das die Ölwanne schon wieder drauf war als ich vorbeischaute um Fotos zu machen. Nur gut das ich die neuen Zylinderkopfschrauben in der Tasche hatte, sonst hätte ich Marge wohl mit laufendem Motor auf dem Hof angefunden. So blieb Gelegenheit ein paar Bilder zu machen.
Schon fast alles wieder beisamen, der Motor sieht nach 36 Jahren noch prima aus.
Auch die andere Seite zeigt noch keinerlei Ermüdungserscheinungen.
Die alte Zylinderkopfdichtung ist ohne Anzeichen von Undichtigkeit, offensichtlich lag hier nicht das Problem.
Marge die weitgereiste 504 Limousine verliert seit geraumer Zeit etwas Wasser. Leichte Inkontinenz ist ja bei älteren Damen nichts ungewöhnliches, problematisch wird es nur wenn die Flüssigkeit in zunehmender Menge und noch dazu nach innen Richtung Ölkreislauf verschwindet.
Das im Kühler fehlende Wasser findet sich unterm Ventildeckel wieder. Schön mit Motoröl aufgeschlagen sieht es aus wie Mayonnaise und ist wie diese eine Emulsion aus Wasser und Öl, ob es auch genauso schmeckt habe ich nicht probiert.
Selbst am Ölmeßstab findet sich das Zeug und sorgt für an dieser Stelle ungewöhnlichen Rost.
Ursache? Entweder leckt die Zylinderkopfdichtung oder eine Fußdichtung erfüllt nicht mehr ihren Zweck.
Nun gut, erster Versuch das Problem zu lösen: Die Zylinderkopfschrauben eine nach der anderen gelöst und 20 Grad weiter als vorgeschrieben angezogen. Ob das hilft? Keine Ahnung, ich werde berichten.
Theo unser erster Tagora hat ja bekanntlich letztes Jahr einen original Ordinateur de bord erhalten. Der Tagora SX hat einen solchen serienmäßig, nur leider verweigerte das edle Stück bisher eine sinnvolle Anzeige, da der Benzinmengenmesser nicht funktionierte. Erste Hoffnung kam auf nachdem wir aus einem anderen SX ein solches Teil retten konnten. Dummerweise erwies sich dieses als genauso unwillig zu Berichten in welchen Unmengen gerade teueres Superbenzin unwiederbringlich in Richtung Vergaser rauscht. Ein anschließender Rettungsversuch, frei nach dem Motto "is ja eh schon kaputt" führte auch nicht weiter.
Alles ist vergossen und nicht reparabel.
Nächster Ansatz: bei ebay wurde ein Universaldurchflußmesser made in China bestellt, wird sich schon irgendwie reinfummeln lassen. Wie es halt immer so ist, taucht natürlich ein paar Tage später eine Originalteil auf.
Zwar in einer Ford Schachtel und mit einem anderen Stecker, ansonsten jedoch genau das gleiche Modell. Flugs den Lötkolben rausgeholt und den Stecker vom Altteil drangelötet, als Ablage dient es doch noch einem guten Zweck.
Der Einbau ist schnell erledigt
und schon sind wir wieder im Bilde wieviel Sprit im Moment für den nötigen Vorschub sorgt.
Ein Wunder das wir es bis nach Ungarn und in die Schweiz ohne diese wertvollen Informationen geschafft haben.