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Himmiherrgottsakramentzefixhallelujahmileckstamarsch-scheissglumpverreckts

Nein. man soll nicht fluchen, zumindest nicht in der Öffentlichkeit und im Internet schon gar nicht, man kann ja nie wissen wer alles mithört. Aber wir sind in Bayern und da ist mit dem Segen von Gott und der Partei so manches erlaubt, auch wenn der Papst jetzt aus Brasilien kommt. Also nochmal:

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So schlimm ist dieser Fluch ja gar nicht, gehört hierzulande eher zum Alltagswortschatz und Mark Twain hätte sicher seine Freude an einem Wort diese Länge gehabt, womit es ja schon fast sowas wie höhere Literatur ist. Ich schweife ab? Ok zurück zum Thema dieses Blogs: Alte Franzosen.

Nachdem einer der beiden SX Vergaser über Nacht seine Wellnesskur erhalten hatte, wurde es Zeit das Teil wieder zusammen zu bauen.

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Es ist angerichtet, das Gehäuse kommt frisch aus der Dusche und tropft noch etwas, macht nichts, bei 30° im Schatten schon früh um 11:00 wird das flix trocknen. Zuerst wird der Deckel zusammengesetzt. Neue Schwimmernadelventile waren ja im Überholsatz für die Weber 40IDA den ich zu Ferraripreisen besorgt hatte dabei, nur passen die leider nicht.

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Gut das ich das schon beim Auseinandernehmen bemerkt hatte und passende Ventile bestellt hatte, was gar nicht so einfach war. Mein Lieferant ( Der Weber `Papst´ in Deutschland) konnte nur mittels eines Fotos davon überzeugt werden das es diesen Typ Vergaser mit solchen Ventilen gibt "Einen 3 Fach Vergaser mit solchen Nadelventilen haben wir noch nie gesehen". Na gut, er hat  ja auch noch nie einen Tagora SX gesehen. Das die Fußdichtungen auch anders sind verwunderte Ihn dann nicht mehr. War das der Grund für den Fluch? Nein, sicher nicht, sowas reicht bestenfalls für ein achselzuckendes "Jo mei".

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Dem Überholsatz lagen neue Benzinfilter aus Perlon bei. Die originalen aus Messing sind noch tadellos und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das diese eher geeignet sind nochmal 30 Jahre Dienst zu tun als die neuen. Zurück in die Tüte damit. Dem Zusammenbau des Deckels stand nun nichts mehr im Wege.

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Nun zum eigentlichen Vergaser der mittlerweile getrocknet ist. Düsen ausblasen und einsetzen, jede da wo sie war, Gott sei die Erfindung der Jogurtglases gedankt. Die Beschleunigerpumpe wird mit neuen Membranen versehen, endlich passt mal was aus dem Überholsatz. 

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Fertig, das Oberteil kann drauf, neue Dichtungen für den Deckel waren ja im Überholsatz.

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Hmmm... irgendwie ist die kürzer, mehrere Öffnungen werden verdeckt und am oberen Rand der Schwimmerkammern ist die Pappe viel zu schmal. Da hilft auch keine Nagelschere, passt nicht. Wundern tuts nicht, eine Dichtung "Made in England" für italienische Vergaser in einem französischem Auto, das kann ja nichts werden. Die Suche nach eine passenden Dichtung dürfte aussichtslos sein, die alte ist noch gut und muss nochmal 30 Jahre ran.

Ist das der Grund für den Fluch, nein das reicht bestenfalls für ein kurzes "Zefix".

Übrigens bewahrheitet sich hier die Geschichte das Weber von der Talbot Vergaserbestellung völlig überrascht wurde. 1980 waren diese Vergaser schon seit langem nicht mehr im Lieferprogramm und die Gußformen waren nicht mehr brauchbar. Weber musste für die Lieferung neue Formen bauen was letzlich auch der Grund war das der SX erst Mitte 1981 lieferbar war.

Zum Schluß sind noch die Nadeln und Düsen mit neuen Gummis (nein, doch die alten, ihr wisst schon warum) und die Stutzen für die Unterdruckanschlüse einzusetzen. Endspurt: einer, der zweite, dann Nummer drei, seltsam, der dreht auf einmal so leicht? Nach Fest kommt ab!

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Das zweite Bild mit dem abgebrochenem Linksausdreher im Stutzen erspare ich euch... jetzt war es Zeit zu fluchen!

P.S.

Der Stutzen dient nur zum Anschluss der Unterdruckuhren beim synchronisieren, man kann auch die unteren Anschlüsse dafür nehmen. Ist zwar ärgerlich aber letztlich kein Problem. 

P.P.S.

Fall jemand einen fast vollständigen Reparatursatz für 2 Weber 40 IDA braucht, ich hätte einen günstig abzugeben!

Ja, aber erst ab 3100!

Nachdem Michael bis nach Budapest gefahren ist um so ziemlich alle Tagora's die es noch gibt auszuprobieren, muss ich mir fast täglich anhören: "Der SX zieht gut, aber erst ab 3100 Umdrehungen geht er richtig ab, und die anderen laufen im Leerlauf viel runder". Nun gut, wenn Michael das so sagt, muss es ja stimmen und den beiden Weber 3-fach Fallstromvergasern manieren beizubringen kann ja so schwer nicht sein. Gesagt, getan, erst mal alles runterbauen und nachschauen ob nicht irgendwo Falschluft reinpfeift.

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Bis hier sieht alles ganz Ok aus, könnte mal geputzt werden. Wassergekühlte Ansaugkrümmer, das ist doch mal eine nette Konstruktion. Genug bewundert, runter mit den Dingern, wenn schon denn schon...

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Nanu, das ist aber so nicht gedacht. Die Dichtgummis ragen in den Ansaugkanal und die Abstandplatte hat einen Riß. Die andere Seite sieht noch schlimmer aus.

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Das mit den Gummis ist sehr seltsam, sind die um mehrere Millimeter gequollen, hat der Lehrling im Werk in die falsche Kiste gegriffen, alles mal viel zu fest angeknallt? Richtig dicht kann das ganze offensichtlich nicht mehr sein und Gummiteile im Ansaugkanal fördern kaum die Effizienz der Gemischzufuhr. Bis neue Gummis und Platten kommen, vertreib ich mir die Zeit mit den Vergasern.

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Die Jogurtmaschine die es vor 10 Jahren zu Weihnachten gab wurde eh nie benutzt und die Glässchen werden endlich einer sinnvollen Verwendung zugeführt. Sehr praktisch um Düsen und Kleinteile nicht zwischen den 6 Vergasern zu vertauschen. Nach der Demontage gibt es erst mal ein heißes Bad mit hochfrequenter Unterwassermusik, das tut immer gut.

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Bis beide Vergaser ihre Wellnesskur hinter sich haben wird es ein paar Tage dauern, Fortsetzung folgt!

Edles von Cartier - II

Eigentlich sollte die Geschichte des Tagora SX auf dem Bauernhof längst abgeschlossen sein. Da jedoch alles anders kam als gedacht, folgt hier wie bei einem schlechten Hollywoodstreifen ein zweiter Teil. Irgendwie muss ja auch ein Blog das Sommerloch füllen.

Das Internet und der Kleinanzeigenteil der örtlichen Presse sind gut gefüllt mit Inseraten nach dem Motto "wir holen Ihr Altfahrzeug kostenlos ab, Anruf genügt". So einfach ist es leider nicht, auf Nachfrage relativieren sich diese verlockenden Angebote beträchtlich. Ist das Fahrzeug nicht mehr komplett, dann soll die Entsorgung plötzlich reichlich €€€ kosten und der Abtransport kommt noch oben drauf. Ohne Papiere will es dann gar keiner mehr nehmen, könnte ja noch eine Leiche im Kofferraum liegen?

Da wir aber verprochen hatten im Gegenzug für das geschenkte Auto die Reste zu entsorgen, musste das Ding irgendwie vom Bauernhof weg. Nur gut das wir beste Kontakte zu den einheimischen Peugeot Werkstätten pflegen. Unser Haus- und Hofwerkstattmeister empfahl uns bei seinem Stammverwerter der sich bereit erklärte die Kiste unentgeltlich abzunehmen. Nur anliefern müssen wir selbst. Der Bauernhof liegt bei Landsberg und der Schrotthändler ist in Rosenheim. Wir haben reichlich Erfahrung im Tagora schleppen, alles kein Problem.

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Schwupps ist die Kiste auf dem Hänger und auf dem Weg nach Rosenheim.

sx_muss_weg1_600Kurz vor dem Ziel gibt es noch einen Zwischenhalt. Wenn wir schon die Karre am Haken haben, dann können wir auch bei Meister Speuser halt machen und die Teile retten die beim ersten Besuch mangels Hebebühne drangeblieben waren. sx_muss_weg2_600Während wir noch nach passendem Werkzeug kramen hat der Profi schon flux Getriebe und Lenkung abgeschraubt. Hut ab, gelernt ist gelernt! Der Ausbau der Hechkscheibe braucht etwas Geduld und jetzt wissen wir auch wie die Gitarrensaite zum aufschneiden der geklebten Dichtung eingefädelt wird ohne die Scheibe zu beschädigen. Tipp: der Kleber mag keine Hitze!

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Bruchfrei ausgebaut gesellt sich die Scheibe zu den anderen Beutestücken;

sx_muss_weg4_600Getriebe, Servolenkung, Kardanwelle und noch einige andere Teile.sx_muss_weg5_600Es bleibt noch Zeit für Tee und Kuchen, dann geht der SX auf die endgültig letzte Reise.sx_muss_weg6_600

Ach ja, gut das wir noch kurz in den Schrottcontainer geschaut haben und das hier retten konnten! sx_muss_weg7_600

Edles von Cartier

Eigentlich wollten wir ja diesen Samstag nach Pfronten und bei der Gamsbartrally mitfahren. Es kam dann aber doch ganz anders, denn wir mussten uns um ein Schmuckstück kümmern das uns kürzlich in die Hände gefallen ist: ein Tagora SX zum Schnäppchenpreis von 0,00€.

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Zugegeben, auf den ersten Blick ist hier nichts mehr zu holen was 130km Anfahrt rechtfertigt. Bei einem Fahrzeug von dem nur etwas mehr als 1000 Exemplare hergestellt wurden ist es aber eine andere Geschichte. Selbst ein solches Wrack gibt noch einiges an Teilen her die es sonst nirgendwo mehr gibt, dazu gab es noch einige erstaunliche Erkenntnisse.

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Die von Talbot verwendeten Teppichböden sind eine ideale Grundlage zur Pflanzenzucht. Nicht nur Gräser und Moose gedeihen hier vorzüglich, auch Pilze und größere Pflanzen finden eine nährstoffreiche Grundlage. Wären wir ein Jahr später gekommen hätten wir wohl Macheten gebraucht um in den Innenraum vorzudringen.

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Bemerkenswert auch das Vermögen größere Mengen Wasser zu speichern. Auf der Rückfahrt haben wir noch Stunden später mit unseren durchnässten Hosen nette Wasserflecken auf den Sitzen der Raststätte hinterlassen.

Das Handschuhfach eigent sich hervorragend zur Mäuseaufzucht, nikotinverseuchte Zigarettenschachteln vermeidet die schlaue Maus beim Nestbau.

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Wirklich erstaunlich fanden wir, das dieser Tagora der jahrelang im freien Stand, trotz der permamenenten Durchfeuchtung kaum Rost zeigte.

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Da hätte Talbot auch 30 Jahre Garantie geben können und dabei nichts verloren.

Insgesamt war die Qualität im letzen Baujahr 1983 offensichtlich wesentlich besser. Griffe und Zierleisten die uns im 81er GLS nach 30 Jahren entgegenböseln sind hier aus elastischen Kunststoffen und makellos. Die Hutablage ist in Ordnung und der Himmel ist auch keinem Gallier unerwartet auf den Kopf gefallen. Da hat Talbot zum Schluß ein richtig gutes Auto gebaut. Leider zu spät, es hat nichts mehr genützt denn ein 84er Modell gab es bekanntlich nicht mehr.

Wir retten was sich noch lohnt, und das war doch einiges.

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Über Innenverkleidungen und Haltegriffe wird sich Paul freuen der besonders stark unter der gemeinen französischen Plastikbröselkrankheit leidet. Dazu gibts endlich einen Gurt für den mittleren Platz auf der Rückbank, den Talbot sich bei in Frankreich ausgelieferten Fahrzeugen gespart hatte. Die gesamte Elektrik war noch vorhanden, einschließlich aller Steuergeräte und den Sensoren für den Reisedatencomputer die bei unserem SX nicht so recht funtionieren. Mit den Zierleisten und Emblemen könnten wir Theo rein äusserlich in das Sptzenmodell SX verwandeln... aber wollen wir das?

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Qualität überall, edles Zubehör auch da wo es gar nicht zu sehen ist.

 

 

 

 

 

Nicht alles hat so funtioniert wie wir es geplant hatten. Die Frontscheibe ging leider beim Ausbau zu Bruch und das Getriebe lies sich mangels Hebebühne auch nicht abschrauben. Die Felgen waren angeschlagen und überlackiert, da lohnt das mitnehmen nicht.

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Ein letzter Blick auf den vermutlich vorletzten Talbot Tagora SX den es in Deutschland gibt, oder besser gab, in ein paar Tagen gehts ab in den Schredder.